Der Wandel im Finanzdienstleistungs- sowie im Öl- und Gassektor (Teil 1) – Kay Rieck

Banken und Banktechnologie sind seit fast drei Jahrzehnten miteinander verflochten, und die Banken akzeptieren zunehmend, dass ihr Finanzdienstleistungsangebot von der Technologie bestimmt wird.

Banken und Banktechnologie sind seit fast drei Jahrzehnten miteinander verflochten, und die Banken akzeptieren zunehmend, dass ihr Finanzdienstleistungsangebot von der Technologie bestimmt wird. Das Faszinierende daran ist, dass Finanzinstitute, die sich selbst als Technologieunternehmen bezeichnen, nicht wirklich einen Kommentar dazu abgeben. Gibt es irgendetwas, das ?l- und Gasunternehmen bei ihrem ?bergang zu Energieunternehmen lernen k?nnen, fragt Kay Rieck, ein erfahrener Marktbeobachter und Investor.

Dies ist der erste Teil eines zweiteiligen Artikels, der die unterschiedlichen Erfahrungen des Finanzdienstleistungssektors und des ?l- und Gassektors vergleicht und erkl?rt, warum die Banken sich nahtlos in Technologieunternehmen verwandeln, w?hrend ?l- und Gasunternehmen den ?bergang zu Energieunternehmen schwieriger finden.

K?rzlich schrieb ich, dass es f?r die meisten von uns wichtig ist, zu versuchen, den Wirbel oder die Unruhe zu ignorieren und sich auf das gro?e Ganze zu konzentrieren [LINK]. Aber manchmal sagt jemand etwas, das gleichzeitig eindeutig wahr, ziemlich offensichtlich und auch so tiefgr?ndig ist, dass es sich lohnt, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um es zu verarbeiten und dem Kommentar den Respekt zu zollen, den er verdient.

Ein solcher Moment kam vor kurzem, als der Vorstandsvorsitzende der Bank of America, Brian Moynihan, sagte, dass er heutzutage ein Institut leite, das ebenso sehr ein Technologieunternehmen wie eine Bank sei [LINK]. Angesichts der Tatsache, dass die Bank jedes Jahr etwa 3,5 Mrd. USD f?r neue Codes ausgibt und neue Produkte und Dienstleistungen eindeutig von der Technologie und nicht von pers?nlichen Dienstleistungen bestimmt werden, ist diese Aussage so wahr, dass sie fast ?berfl?ssig ist. Aber die ?ffentliche Anerkennung ist ein wichtiger Moment f?r die Finanzdienstleistungen.

Anpassen und ?berleben

Der Finanzdienstleistungssektor hat sich an die ver?nderten Gegebenheiten angepasst und st?ndig Innovationen vorgenommen, um den Bed?rfnissen der kundengerecht zu werden. Aber Banken gibt es in allen Formen und Gr??en, und manchmal ist es irref?hrend, ?ber den Finanzdienstleistungssektor zu sprechen, als sei er homogen. Es gibt kleine, exklusive Institute, die man nur dann findet, wenn man zu ihnen eingeladen wird. Es gibt ehrgeizige Herausfordererbanken, die lautstark versuchen, sich in unser Bewusstsein zu dr?ngen, und es gibt m?chtige, gl?serne Gro?banken mit globaler Konzernpr?senz. F?r die meisten, aber bei Weitem nicht alle dieser Organisationen hat die digitale Seite des Gesch?fts in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Viele Privatkundenbanken auf der ganzen Welt reduzieren ihre physische Pr?senz auf der Stra?e, da die Menschen immer entspannter mit Online-Banking umgehen. Das Konzept des Geldes selbst ver?ndert sich, denn die Menschen wenden sich vom Bargeld ab und bezahlen immer h?ufiger mit einem Fingerstrich auf ihrem Handy oder mit dem Schwingen ihrer Uhr am Handgelenk. Dieser Prozess hat sich w?hrend der Pandemie beschleunigt, da immer weniger von uns Bargeld bei sich tragen, wenn wir das Haus verlassen, als dies noch vor einem Jahrzehnt der Fall war.

Reifende Risikotoleranz

Gleichzeitig drehte sich ein Gro?teil der zugrunde liegenden Philosophie des Bankwesens um das Risiko: wann man es eingehen und wann man es vermeiden sollte. In den Achtziger-, Neunziger- und fr?hen Nullerjahren, als an den M?rkten an einem einzigen Handelstag riesige Verm?gen gewonnen oder verloren werden konnten, waren die Handelsabteilungen vom Risiko begeistert. Irgendwann erkannten die F?hrungsteams verschiedener Banken, dass es besser ist, Jahr f?r Jahr konstante Renditen von 4 % zu bieten, als das Geld der Kunden zu riskieren, indem man Gelegenheiten nachjagt, die in einem von f?nf Jahren vielleicht 15 % bieten.

In Verbindung mit mehreren ?ffentlichkeitswirksamen Bankzusammenbr?chen und Beinahezusammenbr?chen, die das direkte Ergebnis dessen waren, was man h?flich als SchabernackSchwindel bezeichnen k?nnte, waren einige Finanzinstitute sehr daran interessiert, in Technologie zu investieren, um das Risiko ihrer Handelsabteilungen abzusichern.

Der seltsame Vorfall mit dem Hund in der Nacht

In vielerlei Hinsicht ist es also keine gro?e Sache, wenn der Leiter der achtgr??ten Bank der Welt erkl?rt, dass sein Institut sowohl ein Technologieunternehmen als auch eine Bank ist. Gleichzeitig ist es aber auch ein ?ffentliches Eingest?ndnis oder zumindest eine ?ffentliche Akzeptanz der Tatsache, dass sich die Regeln f?r Finanzdienstleistungen seit einiger Zeit grundlegend ge?ndert haben.

Die Tatsache, dass die Bemerkung in der ?ffentlichkeit kaum Beachtung fand, spiegelt wider, dass es sich in vielerlei Hinsicht um etwas handelte, das wir schon vor einiger Zeit gewusst und akzeptiert hatten. Wie Londons gro?er fiktiver Detektiv Sherlock Holmes feststellte, gab es kein Bellen, als der Vorfall passierte, weil der Hund die Beteiligten kannte und es nichts Au?ergew?hnliches daran gab. Das ist einfach die Entwicklung der M?rkte, nichts, wor?ber man sich aufregen m?sste.

Die Beziehungen zwischen Banken und Finanztechnologie-Spezialisten haben sich in den letzten drei?ig Jahren immer st?rker verflochten. Inzwischen ist es so weit, dass Fintech und Finanzdienstleistungen f?r den Gro?teil des Marktes praktisch synonym geworden sind. Das ist akzeptiert, und wir haben uns bereits weiterentwickelt.

?ber den Autor:

Kay Rieck ist seit mehr als zwei Jahrzehnten als Investor im US ?l- und Gassektor t?tig. Er war ?ber viele Jahre als Finanzberater und B?rsenmakler an der New Yorker B?rse (NYSE) t?tig. Sein Interesse an der ?l- und Gasbranche und den damit verbundenen Assets entwickelte er schnell und baute seine Expertise im Investmentbanking und der Verm?gensverwaltung beim New York Board of Trade und dem Chicago Board of Trade aus. Unter Nutzung seines au?ergew?hnlichen Netzwerks an globalen Kontakten gr?ndete er 2008 sein erstes ?l- und Gasf?rderunternehmen in den USA und w?hlte Investitionen unter anderem im Haynesville Shale, Permian-Becken, Eagle Ford Shale, Dimmit County und ?berall dort aus, wo sich au?ergew?hnliche Renditeaussichten boten und bieten.

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