Schneller Datenaustausch in der Notaufnahme – ganz legal

Reutlinger Start-up VIOONIC entwickelt Echtzeit-Kommunikationsplattform f?r ?rzte

(Stuttgart/Reutlingen) – Das Reutlinger Start-up VIOONIC GmbH hat eine Echtzeit-Kommunikationsplattform entwickelt. Sie erm?glicht ?rzten, sensible Patientendaten wie beispielsweise R?ntgenbilder schnell und sicher innerhalb des Teams zu versenden. Denn vielen Medizinern ist nicht bewusst, dass das Versenden von Daten mit Hilfe g?ngiger Messengerdienste gegen die geltende Datenschutz-Grundverordnung verst??t und sie sich sogar strafbar machen k?nnen. Mehrere Kliniken in Deutschland haben bereits die App VIODAX aus der BioRegion STERN f?r ihre ?rzteteams im Einsatz, damit sich ihr ?rztliches und pflegerisches Fachpersonal schnell und DSGVO-konform ?ber medizinische F?lle austauschen kann.

Als der Patient in die Notaufnahme gebracht wird, veranlasst die diensthabende ?rztin umgehend eine R?ntgenuntersuchung. Der 76-J?hrige ist von der Leiter gefallen und klagt ?ber Schmerzen im R?cken. Beim Betrachten der Aufnahmen entscheidet sich die Internistin, einen Chirurgen aus dem interdisziplin?ren Team f?r eine zweite Meinung hinzuzuziehen. Der Kollege ist auf dem weitl?ufigen Klinikgel?nde unterwegs, es eilt und sie schickt ihm schon mal eine Nachricht mit einem R?ntgenbild auf sein Mobiltelefon. Die Frage, ob es sich um eine Fraktur handelt oder nicht, kann die ?rztin im schlimmsten Fall mehrere zehntausend Euro kosten. Denn die Verwendung von g?ngigen Messengerdiensten f?r Patientendaten verst??t gegen die geltende Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). “Die Daten von Patienten kurz mal per Whats-App zu versenden, ist oft die einfachste L?sung”, erkl?rt Unternehmensgr?nder Barry Fogarty. “Dabei wissen die ?rzte meist gar nicht, dass sie sich strafbar machen.” Entscheidungen m?ssen in der Notaufnahme meist unter gro?em Zeitdruck gef?llt werden, aber die sicheren digitalen Kommunikationswege innerhalb der Kliniken und zwischen ?rzten, die sich in Rufbereitschaft befinden, sind meist aufw?ndig und langsam. “Ich habe in 25 Jahren in der Medizintechnikbranche viel geh?rt und gesehen und wusste daher genau, dass es an dieser Stelle Bedarf gibt”, erkl?rt Fogarty. Seine Echtzeit-Kommunikationsplattform “VIODAX” erm?glicht den sicheren und schnellen Austausch von Patientendaten zwischen ?rzten und auch mit anderen Teams.

Der 54-J?hrige, der seine Karriere als B?rsenmakler in Irland begann, hatte schon lange den Traum, sich eines Tages selbstst?ndig zu machen – aber nur mit der richtigen Idee. “Und das ist VIODAX”, schw?rmt Fogarty. Er ging auf volles Risiko, k?ndigte seine leitende Stellung in einem gro?en Medizintechnikunternehmen und gr?ndete in Reutlingen im April 2020 die VIOONIC GmbH. Unterst?tzung erhielt er dabei unter anderem aus dem All: Die IHK Reutlingen betreibt seit April 2018 ein Business Incubation Centre (BIC) der Europ?ischen Raumfahrtagentur ESA im Technologiepark T?bingen-Reutlingen. Mit diesem Accelerator Programm f?rdert die ESA Gr?nderinnen und Gr?nder, die aus Weltraumtechnologie Gesch?ftsmodelle entwickeln. Auch VIOONIC erhielt als Start-up einen Platz im BIC, weil die App die Satellitennavigation f?r die Funktion “Expert on Call” nutzt. Diese erlaubt es, andere ?rzte, die diese Funktion eingeschaltet haben, innerhalb einer Reichweite von 50 Kilometern – dem “Geofencing” – zu kontaktieren bzw. zu erkennen, wer aktuell verf?gbar ist.

Seit September 2021 ist die App nun in den Stores von Google und Apple erh?ltlich. Mehrere Kliniken in Deutschland nutzen sie bereits f?r ihre ?rzteteams im Rahmen einer Testphase. “VIODAX hilft dem ?rztlichen und pflegerischen Fachpersonal, sich schnell und DSGVO-konform ?ber medizinische F?lle auszutauschen”, erl?utert Fogarty. Durch den verschl?sselten Echtzeit-Austausch von Informationen k?nnen Arbeitsabl?ufe in medizinischen Organisationen optimiert und die Versorgung der Patienten verbessert werden. “VIODAX stellt sicher, dass die ?bertragung patientenbezogener Daten gesch?tzt ist. Neben Ende-zu-Ende Verschl?sselung setzen wir dazu als eines der ersten Unternehmen das kryptographische Splitting zum zus?tzlichen Schutz der Daten ein. Sensible Daten werden somit ausschlie?lich dort verarbeitet, wo sie dringend ben?tigt werden, sodass Inhalte ausschlie?lich von Sendern und Empf?ngern ausgelesen werden k?nnen.” Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sowohl die sensiblen Patientendaten als auch die Nutzerdaten zu jeder Zeit gesch?tzt sind und anonym bleiben.

Die Plattform verwendet nicht nur die neueste Encryption-Technologie, sondern wird zuk?nftig auch K?nstliche Intelligenz und Robotic Process Automation integrieren. Damit will das Unternehmen einen entscheidenden Beitrag in Richtung der Digitalisierung der Medizinbranche leisten. Auch wenn der Bedarf gerade in der Medizin sehr dringlich ist, kann sich Fogarty die Anwendung auf anderen Gebieten vorstellen, beispielsweise f?r den Austausch an Schulen oder auch in Kanzleien und B?ros: “?berall, wo Daten anonym, sicher und in Echtzeit geliefert werden sollen und eine Archivierung gem?? der geltenden Governance-Standards notwendig ist, kann VIODAX eingesetzt werden.”

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