Lieferkettenaktivität stabilisiert sich trotz Omicron-Variante

Steigende Preise und Engp?sse bei wichtigen Komponenten belasten Lieferanten in Deutschland und Frankreich

Die sporadischen F?lle der Omicron-Variante d?mpften die Gesamtdynamik in den globalen Lieferketten. Aber die Auswirkungen waren weit weniger gravierend als bei fr?heren Wellen. Laut dem Q4 2021 Index of Global Trade Health von Tradeshift blieb das Gesamtwachstum des globalen Transaktionsvolumens im 4. Quartal 2021 auf dem Niveau des Vorquartals. Ende 2021 lag der Indexwert bei 75. Die Daten deuten darauf hin, dass die Wirtschaft noch weit von der „Normalit?t“ entfernt ist. Aber die Tatsache, dass die j?ngsten St?rungen nicht zu einem signifikanten R?ckgang der Dynamik gef?hrt haben, ist ermutigend.

Die weltweiten Auftragsvolumen blieben stabil und gingen im 4. Quartal 2021 um 0,5 Punkte zur?ck, nachdem es in den vorangegangenen Quartalen zu einer Reihe von Auf- und Abw?rtsbewegungen gekommen war. Ein Anstieg des Transaktionsvolumens im Transport- und Logistiksektor um sieben Punkte deutet darauf hin, dass sich die Engp?sse in der Lieferkette zu entspannen beginnen. Das Rechnungsvolumen hat sich im vierten Quartal nicht wie erwartet beschleunigt. Lieferanten haben weiterhin Schwierigkeiten, den bestehenden Auftragsbestand zu erf?llen.

„Wir haben im zweiten Quartal 2021 einen massiven Auftragsanstieg erlebt, der zum Jahresende eine Rechnungsschwemme bei den Lieferanten h?tte ausl?sen m?ssen“, sagt Christian Lanng, CEO von Tradeshift. „Wir sehen erste Anzeichen, dass der Druck auf die Lieferketten nachl?sst. Wenn die Rechnungsvolumen weiterhin dem aktuellen Trend folgen, k?nnte es jedoch noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Auftragsbest?nde vollst?ndig abgebaut sind.“

Euro-Raum: Niedrige Rechnungsvolumen lassen Lieferkettenaktivit?t in den roten Bereich rutschen

Die Sorge um die Ausbreitung der Omicron-Variante in Kontinentaleuropa veranlasste die Analysten von Oxford Economics, ihre Prognosen f?r das Wirtschaftswachstum in der Region nach unten zu korrigieren. Die Daten von Tradeshift unterst?tzen diese Vorhersage. Das Wachstum des Transaktionsvolumens im Euro-Raum verringerte sich im 4. Quartal 2021 um acht Punkte und fiel auf einen Indexwert von 76.

Ein R?ckgang des Rechnungsvolumens um 20 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal deutet darauf hin, dass steigende Preise und Teileknappheit die Auftragsabwicklung weiterhin beeintr?chtigen. Die Lieferkettenstaus l?sen sich allm?hlich auf. Aber Preiserh?hungen und Engp?sse bei wichtigen Komponenten belasten die Lieferanten in den industriellen Kernl?ndern Deutschland und Frankreich weiterhin. Strengere Covid-Ma?nahmen haben die operativen Herausforderungen f?r Lieferanten versch?rft.

Die Bestellaktivit?ten im Euro-Raum kletterten im 4. Quartal 2021 wieder in den erwarteten Bereich. Der Indexwert von 92 zeigt jedoch, dass das Wachstum im vierten Quartal etwa 12 Punkte unter dem durchschnittlichen Quartalswert seit dem ersten Lockdown liegt. Einerseits k?nnte dies ein Zeichen daf?r sein, dass sich die Auftragslage zu stabilisieren beginnt. Andererseits k?nnte es darauf hindeuten, dass die Herausforderungen in der Lieferkette die Eink?ufer dazu veranlassen, zweimal dar?ber nachzudenken, ob sie ihre Lieferanten mit neuen Auftr?gen belasten wollen.

China: Gefahr weiterer St?rungen

In China f?hrten die strengen Covid-Pr?ventionsma?nahmen und die nachlassende lokale Nachfrage zu einem R?ckgang des Transaktionsvolumens um 10 Prozentpunkte gegen?ber dem prognostizierten Bereich. Der Indexwert von 86 f?r das 4. Quartal 2021 zeigt, dass das kumulative Wachstum der chinesischen Lieferkettenaktivit?ten den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie erreicht hat. Die Anzeichen einer langwierigen Verlangsamung der chinesischen Lieferketten deuten darauf hin, dass weitere St?rungen bevorstehen k?nnten.

„Chinas entschlossenes Handeln zu Beginn der Pandemie erm?glichte es den lokalen Lieferketten schnell wieder in Gang zu kommen. Dieselbe strenge Politik scheint nun den gegenteiligen Effekt zu haben“, so Lanng weiter. „Eine Reihe von Schlie?ungen in wichtigen Industrieregionen k?nnte zu weiteren Engp?ssen bei wichtigen Produktionskomponenten, h?heren Auftragsbest?nden und l?ngeren Lieferzeiten auf den internationalen M?rkten f?hren.“

USA: Lieferketten gehen stabil ins Jahr 2022

Laut dem Q4 2021 Index of Global Trade Health von Tradeshift verl?uft die Erholung der Aktivit?ten in den US-Lieferketten weiterhin auf einem deutlich h?heren Niveau als im Rest der Welt. Die Dynamik hat sich im 4. Quartal 2021 leicht abgeschw?cht. Sie ist im Vergleich zum Vorquartal um einen Punkt gesunken, aber ein Indexwert von 97 (gegen?ber einem Basiswert von 100) f?r den Zeitraum bedeutet, dass das kumulative Wachstum der Aktivit?t seit der Pandemie nur 3 Punkte unter der Prognose vor der Pandemie liegt.

Weitere Index-Daten nach Branchen und IT-Ausgaben

Die Lieferkettenaktivit?t im Sektor Transport und Logistik stieg zum ersten Mal seit Anfang 2021 ?ber den erwarteten Bereich. Diese Beschleunigung im gesamten Sektor deutet darauf hin, dass der G?terverkehr nach sechs Monaten Stau wieder an Fahrt gewinnt. Ein Anstieg des Transaktionsvolumens im Transport- und Logistiksektor um sieben Punkte deutet darauf hin, dass sich die Engp?sse in der Lieferkette zu entspannen beginnen.

Die Lieferkettenaktivit?t bei Herstellern zeigt weiterhin Anzeichen von Volatilit?t und blieb im 4. Quartal 2021 deutlich hinter den Erwartungen zur?ck. Die nachlassende Nachfrage und die Zur?ckhaltung der Abnehmer d?rften zu dieser Verlangsamung beigetragen haben. Daten von IHS Markit zeigen, dass die Produktion des verarbeitenden Gewerbes in den USA Ende 2021 auf ein Jahrestief gesunken ist. Die Analysten weisen auf die Zur?ckhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe hin, bevor die Lagerbest?nde abgearbeitet sind.

Die Lieferkettenaktivit?ten des Einzelhandels blieben im 4. Quartal 2021 unver?ndert. Das Wachstum lag knapp unter der erwarteten Spanne. Es gab eine Reihe von Vorhersagen, dass die Krise in der Lieferkette und die Omicron-Variante in der Vorweihnachtszeit erhebliche Auswirkungen auf den Sektor haben k?nnten. Die aktuellen Tradeshift Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Lieferketten relativ stabil blieben.

Die Ausgaben f?r Software und Technologie verlangsamten sich im 4. Quartal 2021 und lagen am Ende des Jahres knapp unter dem erwarteten Wert. Es ist jedoch erw?hnenswert, dass die Gesamtausgaben f?r Technologie w?hrend der Pandemie bemerkenswert konstant geblieben sind. Gartner prognostiziert einen Anstieg der Ausgaben f?r Unternehmens-IT um 5,5 % im Jahr 2022.

Der vollst?ndigen Q4 2021 Index of Global Trade Health ist in englischer Sprache downloadbar auf der Tradeshift Website.

Quellennachweis:
1.https://hub.tradeshift.com/research-and-reports/tradeshifts-index-of-global-trade-health-q4-2021/
2.https://blog.oxfordeconomics.com/content/eurozone-another-difficult-winter-ahead-amid-omicron-threat
3.https://www.reuters.com/markets/us/us-manufacturing-activity-slows-factory-supply-constraints-easing-ihs-markit-2021-12-16/
4.https://www.zdnet.com/article/it-spending-projected-to-grow-to-4-5-trillion-in-2022-gartner/

?ber den Tradeshift Index of Global Trade Health
Viele der weltweit gr??ten Eink?ufer und ihre Lieferanten nutzen die Handelstechnologie-Plattform von Tradeshift, um digitalisierte Einkaufs- und Rechnungsdaten auszutauschen. Der Index analysiert anonymisierte Transaktionsdaten, die ?ber die Plattform flie?en. Als Transaktionsvolumen bzw. Lieferkettenaktivit?ten definiert Tradeshift alle Handelsaktivit?ten und Forderungen aus Lieferantenzahlungen. Der Index gibt einen zeitnahen ?berblick dar?ber, wie sich externe Ereignisse auf den Business-to-Business-Handel auswirken.

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