Corona und Digitalisierung: Unternehmen sehen langsames Internet und Datenschutzanforderungen als größte Herausforderung

Dritte Umfrage zur Digitalisierung im deutschen Mittelstand

Hamburg, 24.08.2021. Die digitale Transformation bleibt f?r Deutschlands mittelst?ndische Unternehmen relevant und wird zunehmend als Chance f?r das eigene Gesch?ftsmodell gesehen, zus?tzlich verst?rkt durch die Corona-Krise. Das zeigt die j?hrliche Umfrage, die Star Finanz unter rund 2.500 deutschen Unternehmen durchgef?hrt hat. Zudem stellt sich heraus: Langsames Internet und ver?nderte Anforderungen an den Datenschutz stellen f?r Unternehmen auf ihrem Weg zur Digitalisierung w?hrend der Corona-Pandemie die gr??ten Herausforderungen dar.

In ihrer bereits dritten Umfrage wollte die Star Finanz wissen: Wie entwickelt sich die Einstellung der mittelst?ndischen Unternehmen zur digitalen Transformation, auch angesichts der Corona- bedingten Ma?nahmen? Insgesamt stehen Unternehmen der Digitalisierung zunehmend positiv gegen?ber und der Anteil der Unternehmen, die sie als Chance f?r ihr Gesch?ftsmodell sehen, steigt von 87 Prozent im Jahr 2020 auf 89 Prozent im Jahr 2021. Umgekehrt empfinden nur noch 11 Prozent der Befragten die Digitalisierung als Bedrohung f?r ihr Gesch?ftsmodell. 2020 waren es noch 13 Prozent. Dabei f?llt auf: Je gr??er das Unternehmen, umso eher ist das Management geneigt, die digitale Transformation als Chance f?r das eigene Gesch?ftsmodell zu sehen und befasst sich auch in einem gr??eren Ausma? mit dem Thema. So ist die Wahrnehmung, dass durch die Digitalisierung Chancen entstehen, bei Unternehmen mit einem Umsatz bis 0,49 Millionen Euro mit 85 Prozent am geringsten und bei Unternehmen mit mehr als 20 Millionen Euro Umsatz mit 96 Prozent am h?chsten vertreten.

Digitalisierung von Prozessen hat Priorit?t
Gleichzeitig gehen 45 Prozent der Befragten davon aus, dass sich ihr Gesch?ftsmodell in den kommenden f?nf Jahren durch die Digitalisierung ver?ndert. Mehr als ein Viertel (26 Prozent) ist sich diesbez?glich nicht sicher. Rund 80 Prozent der befragten Akteure geben jedoch an, dass sie sich in ihrem Unternehmen mit dem Thema Digitalisierung besch?ftigen. Der dominierende Bereich ist dabei die Digitalisierung bestehender Prozesse, die bei 81 Prozent der Unternehmen an oberster Stelle steht und deren Bedeutung gegen?ber dem Vorjahr zugenommen hat (76 Prozent).

Doch wie f?hren die Unternehmen ihre digitale Transformation durch? Das wollte Star Finanz in diesem Jahr ebenfalls herausfinden und fragte erstmals auch nach der Zusammenarbeit mit Spezialisten im Technologiebereich. Es zeigt sich: 44 Prozent der Befragten sind davon ?berzeugt, dass der technologische Wandel ohne feste Technologiepartnerschaften, zum Beispiel mit Unternehmen, die auf Bereiche wie K?nstliche Intelligenz oder Cyber Security spezialisiert sind, nicht m?glich sein wird. 22 Prozent lehnen eine solche Zusammenarbeit dagegen ab. Dabei sind feste Kooperationen wahrscheinlicher, je gr??er ein Unternehmen ist. W?hrend 58 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro solche Partnerschaften als unvermeidlich betrachten, glauben lediglich 35 Prozent der Firmen mit weniger als 0,5 Millionen Euro Umsatz, dass sie f?r ihre Digitalisierung feste Partner ben?tigen werden. Sie machen sich auch weniger Gedanken dazu: 18 Prozent der Unternehmen mit geringem Umsatz geben an, sich nie mit dem Thema besch?ftigt zu haben, wohingegen dieser Anteil bei Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro 10 Prozent betr?gt.

Corona-Pandemie beschleunigt Digitalisierung von Gesch?ftsmodellen
Angesichts der anhaltenden Pandemiesituation hat Star Finanz bei ihrer Umfrage in diesem Jahr das Thema Corona und seine Auswirkungen genauer untersucht. Eine wichtige Erkenntnis liegt darin, dass die Coronavirus-Pandemie einen Digitalisierungsschub zur Folge hat: 55 Prozent der Befragten gaben an, dass Corona die Digitalisierung des eigenen Gesch?ftsmodells beschleunigt – eine deutliche Zunahme gegen?ber dem Vorjahr, als noch 46 Prozent dieser Ansicht waren.
Entsprechend wollen rund 50 Prozent der Unternehmen Ma?nahmen wie den Ausbau von Home- Office-M?glichkeiten und den Einsatz digitaler Tools auch dann beibehalten, wenn die Pandemie unter Kontrolle ist.

Die Digitalisierung verl?uft jedoch nicht ohne Probleme. So z?hlen langsames Internet (48 Prozent) und ver?nderte Anforderungen an den Datenschutz (45 Prozent) zu den gr??ten Herausforderungen bei der Umsetzung von Homeoffice und anderen Corona-Ma?nahmen – und zwar branchen?bergreifend. Auch auf personeller Ebene sehen Unternehmen im Zusammenhang mit der Einf?hrung von coronabedingten Digitalisierungsma?nahmen Aufholbedarf: 61 Prozent der Befragten gaben an, bei den F?higkeiten der Mitarbeiter (61 Prozent) und in der Organisation und F?hrung (51 Prozent) Ver?nderungen vornehmen zu m?ssen, um diese an die neuen, digitalen Arbeitsweisen anzupassen.

So positiv man den durch Corona verursachten Digitalisierungsschub bewerten mag, sind die Auswirkungen der anhaltenden Pandemie auf die Firmen und Betriebe zum Zeitpunkt der Befragung nicht nur sp?rbar, sondern haben in mancherlei Hinsicht gegen?ber 2020 sogar zugenommen: W?hrend 2020 noch 31 Prozent angaben, dass das Coronavirus auf ihren aktuellen Gesch?ftsbetrieb keine Auswirkungen habe, sind es in diesem Jahr nur 23 Prozent. Die Folgen der Pandemie sind beachtlich. So beklagen 38 Prozent der befragten Unternehmen weiterhin Umsatzr?ckg?nge. Der Anteil ist im Vergleich zu 2020 (51 Prozent) zwar r?ckl?ufig, stellt aber immer noch die gr??te Position dar. Auch der Mangel an Material, Komponenten beziehungsweise Betriebsmitteln macht rund einem Drittel der Befragten zu schaffen, wohingegen es im vergangenen Jahr noch ein F?nftel war. Fernerhin belasten gestiegene Betriebskosten 36 Prozent der Betriebe.

Jens Rieken, Gesch?ftsf?hrer der Star Finanz, sagt: „Die anhaltende Pandemie verst?rkt den Digitalisierungsdruck im Mittelstand weiter. Gleichzeitig w?nschen sich Unternehmen bessere Rahmenbedingungen f?r eine erfolgreiche Digitalisierung des eigenen Gesch?fts. In punkto Digitalisierungsgrad gibt es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Betrieben, insgesamt schreitet die Digitalisierung jedoch branchen?bergreifend weiter voran. So setzen immer mehr Unternehmen im Alltag auf digitale Tools. Auch bestehende Prozesse werden weiter optimiert und digitalisiert. Darin sehen wir einen wichtigen Schritt und eine Chance f?r Unternehmen, ihre Gesch?ftsmodelle, Produkte und Abl?ufe zu transformieren und sich zukunftssicher aufzustellen.“

Zur Umfrage:
Die Star Finanz f?hrte nach 2019 und 2020 im Juni 2021 erneut eine Online-Umfrage unter Einzelunternehmern, mittelst?ndischen Firmen und Konzernen in ganz Deutschland durch. Ziel der Umfrage war es, Erkenntnisse zum Digitalisierungsgrad sowie zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf deutsche Unternehmen zu gewinnen. Insgesamt nahmen rund 2.500 Firmen an der Befragung teil. Ein Gro?teil der Antwortgeber besetzt in den Unternehmen leitende Positionen. ?ber die H?lfte (54 Prozent) sind Inhaber oder Gesch?ftsf?hrer, ein Viertel (25 Prozent) leitende Angestellte.

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