3000 EUR Inflationsbonus dürfen nicht zu unlauterem Wettbewerb führen

Gut gemeint ist leider zu wenig. Der Inflationsbonus weckt falsche Hoffnungen, greift unverh?ltnism??ig in die Tarifautonomie ein und verf?lscht unfair den Wettbewerb um rare Fachkr?fte.

Berlin – Die Bundesregierung hat sich im dritten Ma?nahmenpaket f?r einen steuerfreien „Inflationsbonus“ von 3000 EUR ausgesprochen. Diesen k?nnen Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern steuer- und abgabenfrei auszahlen. Dies kann in der aktuellen Inflationsspirale ein probates Mittel sein, so scheint es. In der Praxis sieht das allerdings anders aus. 35 Millionen Arbeitnehmer rechnen mit dieser Sonderzahlung. Selbst die Bundesregierung geht allerdings davon aus, dass nur etwa 5 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon in Genuss kommen werden. 30 Millionen werden somit leer ausgehen und zu Recht entt?uscht sein.
Andreas Keck, Generalsekret?r des Bund der Selbst?ndigen Deutschland, kritisiert den erneuten Eingriff in die Tarifautonomie. „Schon der Mindestlohn von 12 EUR war aus unserer Sicht ein unn?tiger Eingriff in den Arbeitsmarkt. Jetzt ruft die Bundesregierung zu Lasten der Arbeitgeber zu einer zus?tzlichen, wenn auch einmaligen Lohn- bzw. Gehaltszahlung von 3000 EUR auf. Das zwar nicht gleich per Gesetz, dennoch erwarten jetzt alle Arbeitnehmer von ihren Chefs diese Zahlung zus?tzlich zu einer deutlichen Gehaltserh?hung. Wer da nicht mitgehen kann, l?uft Gefahr, dass die Mitarbeiter mit Bonusschecks abgeworben werden. Ich bin mal gespannt, wie die ?ffentliche Hand mit den Forderungen ihrer Arbeitnehmer umgehen wird.“
Doppelt ungerecht empfindet der BDS Deutschland dar?ber hinaus, dass Selbst?ndige wieder einmal leer ausgehen, weil sie sich ja selbst keinen steuerfreien „Bonus“ aussch?tten k?nnen. „Hier w?re ein einmaliger Steuerfreibetrag eine angemessene L?sung“, meint Keck abschlie?end.

Keywords:Bund der Selbst?ndigen Deutschland e.V., Inflationsbonus, unlauterer Wettbewerb

adresse