21 Jahre ehotel: Ein Rückblick mit Zukunft

CEO Fritz Zerweck im Interview

Mit 21 Jahren gilt man in einigen L?ndern als offiziell vollj?hrig. Sp?rt man das bei ehotel?

Ja und nein: Auf der einen Seite ist deutlich zu erkennen, dass wir bei ehotel? viel Erfahrung gesammelt haben und genau wissen, was wir tun m?ssen, um die Gesch?ftsreisen f?r unsere Kunden immer noch ein wenig angenehmer zu gestalten – von der Buchung bis zur Abrechnung. Andererseits sp?re ich bei den Mitarbeitern und auch bei mir immer noch die gleiche Leichtigkeit und Kreativit?t wie am Anfang. Wir setzten uns keine Grenzen und k?nnen wie Kinder unbeschwert daran glauben, dass wir alles m?glich machen k?nnen.

Wie gelingt es, nach 21 Jahren immer noch frisch an neue Ideen heranzugehen? Wie entstehen eigentlich immer neue Tools und Innovationen?

Wir denken nicht in Jahrzehnten, wir gehen einfach mit der Zeit. Innovationen haben vielf?ltige Quellen: Kreative Mitarbeiter, Impulse unserer Kunden oder das offene Mindset im Unternehmen. Unsere Innovationen, L?sungen und neue Tools beruhen vor allem auf Handwerk und dem Gesp?r f?r Trends. Wir sagen also nicht, hey, heute brauchen wir mal wieder eine kreative Idee, sondern wir h?ren unseren Kunden zu und beobachten den Markt. Der Ideenreichtum von ehotel? w?chst mit unserem Kundenstamm.

Wenn Sie zur?ckblicken: Welche Ereignisse bleiben f?r immer in Erinnerung?

F?r mich pers?nlich sind nat?rlich die ersten Tage bei ehotel? unvergesslich. Ich war neugierig auf das Team, aber auch auf die Entwicklung von E-Commerce. Das ganze Business war damals noch nicht sehr bekannt und ehotel? hat den Bereich innovativ nach vorn gebracht. Zum Gl?ck haben es mir die Mitarbeiter leicht gemacht, mich bei ehotel? einzufinden. Das war toll und keineswegs selbstverst?ndlich, oder? Als CEO war der Launch unserer Meta Search-Technologie sehr spannend oder der Moment, als wir den tausendsten Kunden z?hlen konnten. Nat?rlich bleiben auch schlechte Ereignisse in Erinnerung, wie der erste Lockdown, der uns genauso ?berraschend getroffen hat wie alle anderen auch. Ich neige aber gar nicht so sehr dazu, zur?ckzublicken. Ich feiere den 21. Geburtstag von ehotel? als einen ersten Erfolg, weil ich das Gef?hl habe, es werden dank unseres engagierten Teams mindestens noch 21 weitere tolle Jahre folgen und hoffentlich viele mehr.

Was ist die Top 3 der H?rden, die Sie ?berwinden mussten, und was sind die drei gr??ten Meilensteine in der Firmengeschichte? Gab es Fehler, die Sie bereuen mussten?

Ganz ehrlich, f?r ein Start-up ist immer die n?chste H?rde die gr??te H?rde. Die ist zu ?berwinden. ehotel? war eines der Unternehmen, die im online Reisewesen aktiv wurden. Daher waren wir mit mehreren grunds?tzlichen Systemwechseln konfrontiert, die zu adaptieren waren. Von unserer klaren Idee, als unabh?ngiges Online-Portal Gesch?ftsreisenden die Suche nach g?nstigen Hotelzimmern und die dazugeh?rigen Buchungsverfahren zu vereinfachen haben wir uns nicht abbringen lassen und der Erfolg kam nach und nach von allein. Das Geheimnis dahinter ist mit Sicherheit, dass es uns nie um das schnelle Geld ging, sondern immer darum, den Service und das Angebot von ehotel? zu verbessern. Selbst in der j?ngst aufgekommenen Pandemie, die f?r die Reiseindustrie im Gesamten eine extreme Belastungsprobe war und ist, haben wir uns nicht aufhalten lassen, diesen Weg weiterzugehen. Wir reagieren stets kreativ auf neue Bedingungen, um unsere Kunden zu sch?tzen und zu unterst?tzen. So entwickelt sich ehotel? durch Herausforderungen oder auch sogenannte Fehler best?ndig weiter – denn was hei?t schon Fehler: selbst wenn man sich mal verrennt oder am Ende feststellt, dass eine Idee nicht funktioniert, ist das kein Fehler. Man kommt ohne Mut und Risiko nicht ans Ziel. Die gr??ten Meilensteine sind die Entwicklungen der Meta Search-Technologie und des ehotel? central billing-Systems, aber auch unsere Entscheidung, die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit konsequenter zu verfolgen. Wir sind selbst auf dem Weg, klimaneutral zu werden und m?chten unseren Kunden die M?glichkeiten bieten, bei Gesch?ftsreisen umweltfreundlich zu handeln.

Welche Suchfilter sind f?r Sie ganz pers?nlich wichtig?

Eigentlich ist jeder Filter f?r mich wichtig, der unseren Kunden Komfort sichert und Effizienz bringt. Im angels?chsischen gibt es den Begriff “value for money”: Wir helfen unseren Kunden mit unseren Filtern, f?r sich das beste Zimmerprodukt zum besten Preis-Leistungsverh?ltnis zu finden und bei Gesch?ftsreisen vorgegebene Budgets leicht einhalten zu k?nnen. Wichtig finde ich aber auch unseren neuen Filter, der die nachhaltigen und zertifizierten Hotels hervorhebt. Umweltschutz und Klimaneutralit?t sind keine Modew?rter, sondern sollten f?r jedes Unternehmen zur Selbstverst?ndlichkeit werden.

Haben Sie sich als F?hrungskraft in den letzten Jahren auch weiterentwickelt? Was unterscheidet den damaligen CEO vom heutigen?

Eigentlich ist das eine Frage, die man unseren langj?hrigen Mitarbeitern stellen m?sste: Die haben mich in den letzten Jahren begleitet und beobachtet. Man selbst merkt nicht so sehr, wie man sich ver?ndert. Vielleicht bin ich sicherer geworden, weil ich das Team sehr gut kenne und wei?, was wir zusammen schaffen k?nnen. Vielleicht bin ich dadurch auch mutiger geworden. Insgesamt haben sich in den letzten 20 Jahren die Hierarchien und F?hrungsmethoden in den meisten Unternehmen ver?ndert, das wird auch an mir nicht spurlos vor?bergegangen sein, allerdings waren die T?ren bei uns schon immer offen.

Haben Sie ein Erfolgsrezept oder ein Motto, das sie leitet?

Ich mag das Zitat von Franz Kafka: “Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.”

Was darf an keinem Arbeitstag fehlen?

Kaffee (lacht). Nein, im Ernst: An keinem Tag darf ein Gespr?ch fehlen – sei es mit Kunden oder Kollegen, mit Hotelangestellten oder Partnern. Ich finde Austausch sehr wichtig, selbst wenn die Zeit manchmal nur f?r einen kleinen Talk in der K?che reicht – bei einem Kaffee.

Warum m?chten Sie in keinem anderen Unternehmen arbeiten?

Dar?ber habe ich noch nie nachgedacht. Never change a winning team oder warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah: Bei ehotel? habe ich nicht das Gef?hl, dass es nur um Business geht. Ich f?hle mich hier sehr gut aufgehoben. Und wo sonst k?nnte ich meine Expertise aus dem Finanzmanagement mit meiner Leidenschaft f?r das Reisen vereinen?!

Eine der gr??ten Herausforderungen war sicher die Corona-Krise: Was hat sich seither ver?ndert bei ehotel? Wie haben Sie die Zeit bei ehotel erlebt?

Abgesehen davon, dass wir in unseren B?ros auch die Hygienema?nahmen umgesetzt haben, hat sich nicht viel bei ehotel? ver?ndert. Uns war und ist es wichtig, eine zuverl?ssige Gr??e f?r unsere Kunden zu sein. Und die Sicherheit der Kunden und unserer Mitarbeiter zu wahren, hat ja nicht nur in diesen Zeiten Priorit?t f?r uns. W?hrend des ersten Lockdowns haben wir ?berpr?ft, mit welchen Ideen und Tools wir unsere Kunden w?hrend der Corona-Krise unterst?tzen k?nnen. Mit ehotel? analytics k?nnen Travel Manager Gesch?ftsreisende ihres Unternehmens lokalisieren und ihrer F?rsorgepflicht nachkommen. Ja, selbst den Kontakt zu Reisenden in Krisengebieten k?nnen wir durch den Einsatz modernster Technologien aufrechterhalten. Die individuellen Abrechnungsl?sungen von ehotel? helfen Longstay-Aufenthalte zu realisieren und trotz hoher Betr?ge unkompliziert zu bezahlen. Dar?ber hinaus haben wir uns bem?ht, Reisende und Hotels ?ber unseren Blog und die Newsletter ?ber aktuelle Ma?nahmen, Hygieneregeln und Reisewarnungen zu informieren. Last but not least garantiert unsere Meta Search-Technologie grunds?tzlich eine erfolgreiche Zimmersuche, weil sie nur g?ltige Kontingente ber?cksichtigt – ob in aussichtslosen Messe-Zeiten oder trotz Corona bedingter Schlie?ungen. Den zeitweisen R?ckgang von Buchungen und Service-Anfragen w?hrend des Lockdowns haben wir auch dazu genutzt, unsere Webseite zu relaunchen und die Filterfunktionen innerhalb der Suche zu erweitern. Insofern war es eine spannende Zeit, die ich aber nicht unbedingt noch einmal erleben m?chte. Wir sehen ja ?ber den Tellerrand und es hat viele Betriebe und Unternehmen hart getroffen.

Welche Innovation hat ehotel am meisten gepr?gt?

Die pr?gendste Innovation war wohl die Entwicklung der Meta Search-Technologie, die den Grundstein gelegt hat, um die Zimmersuche f?r Gesch?ftsreisende und Unternehmen zu vereinfachen. Bei uns sind die Innovationen aber so verzahnt, dass wir eine einzelne Idee nicht von den anderen trennen. Das vielseitige Angebot, End-to-End, ausgehend von der Systemwelt des Kunden, von der Reisebuchung, die Services w?hrend der Reise, ?ber die interne Abrechnung zur?ck in die Systemwelt des – macht ehotel? als Hotelbuchungsplattform so besonders.

Was sind die n?chsten Pl?ne bei ehotel?

Wir fokussieren uns vermehrt auf die Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Gesch?ftsreisen sowie weitere Prozess- und Transparenzoptimierungen f?r unsere Kunden. Wir sind bei dem Thema ein first mover in unserer Branche, die extrem schnelllebig ist. W?hrend wir auf vielen Gebieten Ideen entwickeln, um den Bed?rfnissen unserer Kunden nachzukommen, sind wir hier Vorreiter. Mit unserem Angebot m?chten wir die Entwicklung zur Klimaneutralit?t aller Unternehmen f?rdern. Vielleicht haben Gesch?ftsreisende noch gar nicht die Idee gehabt, auf E-Autos zu setzen, doch wir weisen bereits Hotels aus, in denen E-Ladestationen vorhanden sind. Bei uns k?nnen Unternehmen sich auch den CO2-Fu?abdruck anzeigen lassen, den der Aufenthalt im Hotel hinterlassen wird. Damit liefern wir Managern und Firmenkunden die Basis f?r CO2 Reports, die hoffentlich belegen, dass sie sich j?hrlich verbessern. Und auch wenn die Meta Search-Technologie wirklich einmalig ist, erscheint sie uns angesichts der Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit eher marginal. Klimaneutralit?t, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit bestimmen den Fortschritt auf der ganzen Welt, denn diese Themen sichern unser aller Zukunft. Wir hoffen, dass wir unser Wettbewerbsumfeld mit unseren Ideen mitziehen. Wir verstehen uns nicht als Solisten, sondern agieren zukunftsweisend. Es geht darum, sich gegenseitig zu inspirieren, wichtige Themen gemeinsam voranzutreiben und Schnittstellen zu schaffen. So haben wir uns von einer ehemaligen OTA zu einer Buchungsplattform entwickelt und nun nutzen wir unsere Offenheit f?r Kooperationen, um mit Marktbegleitern neue technologische M?glichkeiten zu schaffen. Gemeinsam erreichen wir mehr – das gilt eben nicht nur intern.

Ein Markenzeichen von ehotel ist die extrem hohe Kundenzufriedenheit. Wie gelingt das? Haben Sie die Kundenw?nsche ver?ndert in den letzten beiden Jahrzehnten?

Zu unseren Kunden z?hlen kleine Familienbetriebe, Mittelst?ndler, gro?e Dax-Unternehmen und internationale Konzerne: Wir machen da aber keinen Unterschied, denn im Grunde k?mmern wir uns um Menschen, die auf Gesch?ftsreise gehen oder sie f?r andere organisieren bzw. abwickeln. Damit die Kunden uns langfristig vertrauen, setzen wir auf Transparenz, Fairness und einen Kundenservice, der rund um die Uhr und in jeder Form f?r unsere Kunden da ist. Apropos Zufriedenheit: Ich glaube, dass unsere Kunden sp?ren, dass auch unsere Mitarbeiter zufrieden sind und gern h?chste Qualit?t in allen Bereichen liefern. Die Kunden haben sich nicht ver?ndert in den letzten beiden Jahrzehnten, es geht immer noch darum, dass sie sich Vereinfachungen w?nschen. Allerdings ist zu sp?ren, dass die Arbeitswelt sich ver?ndert hat: Flexibilit?t steht heute ganz oben auf der Wunschliste, dicht gefolgt von mobilen L?sungen. Das ist f?r uns aber nicht ?berraschend und wir entwickeln die Apps genauso sorgf?ltig und innovativ weiter, wie unsere anderen Technologien.

Falls jemand ehotel noch nicht kennt, wie w?rden Sie ihn in einem Satz davon ?berzeugen, nicht zur Konkurrenz zu gehen?

Wir bieten nicht nur eine der besten Hotelbuchungsplattformen und modernste Technologien, sondern sind auch pers?nlich f?r jeden Kunden da.

Gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen ehotel vor 21 Jahren und heute?

Klar, wir sind gewachsen. Zu Beginn waren wir Pioniere auf dem Gebiet der Hotelzimmervermittlung, weil wir mit der Digitalisierung begonnen haben, diese schnell und gr?ndlich vorangetrieben haben. Mittlerweile sind wir sehr breit aufgestellt und bieten Produkte an, die als Gesamtpaket von der Hotelzimmersuche, Abrechnung, Analytics, Sourcing, Hotelprogrammanagementtool, API”s zu unz?hligen Drittsystemen die passende L?sungen anbieten. Die Pionierarbeit haben wir aber nie eingestellt, denn wir gehen nicht nur mit der Zeit, wir haben noch immer den Anspruch, f?r neue Bed?rfnisse unserer Kunden neue Produkte zu entwickeln – nat?rlich vor allen anderen.

Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit bei ehotel oder den Kunden?

Wie wichtig uns bei ehotel? das Thema Nachhaltigkeit ist, habe ich ja schon ausgef?hrt. Langsam sehen wir auch bei unseren Kunden ein Umdenken. Der eigene Komfort steht nicht mehr so sehr im Mittelpunkt. Wir versuchen f?r unsere Kunden trotzdem, Umweltbewusstsein komfortabel zu gestalten: Wir listen viele ausgezeichnete Hotels mit extrem hohen Standards, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben, und wir helfen, umweltfreundliche Reisen einfach und bequem umzusetzen.

Welche Themen werden in Zukunft die Branche bestimmen?

Umweltfreundlichkeit wird ein gro?es Thema bleiben und das sogenannte New Work kommt erg?nzend hinzu. Wir sind auf die Zukunft schon vorbereitet – von einzelnen Gesch?ftsreisen bis zu hybriden Events.

Was ist ihr gr??ter Wunsch f?r das Unternehmen?

Dass wir so bald wie m?glich klimaneutral sind und unsere Werte nie aus den Augen verlieren.

Wo sehen Sie ehotel in 21 Jahren?

Genau hier: Mit unserer Zentrale in Berlin, weltweiter Vernetzung und trendsetzenden Innovationen.

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