(Stuttgart/T?bingen) – Die Veranstaltungsreihe „Einschnitte – Einblicke“ wurde Ende Januar 2023 mit dem Schwerpunktthema „Digitalisierung – Fusion – KI in der Chirurgie“ fortgesetzt. Per Live-Stream wurde die Online-Veranstaltung aus dem OP der klinischen Anatomie in T?bingen ?bertragen. Sie bot anhand von Operationen am anatomischen Pr?parat den teilnehmenden Entwicklern aus Medizintechnikunternehmen au?ergew?hnliche Einblicke in den Operationsaal von heute – und wie ihn sich die Operateure in Zukunft w?nschen.
Anhand eines komplexen Tumorfalls in der N?he des Sehnervs veranschaulichte Prof. Dr. med. Marcos Tatagiba, ?rztlicher Direktor der Neurochirurgie der Universit?tsklinik T?bingen, wie Operationen im Gehirn mit Hilfe von Roboter-Mikroskopen und 3D-Darstellungen des Sch?dels heute durchgef?hrt werden. Gemeinsam mit Gastgeber Prof. Dr. Bernhard Hirt, ?rztlicher Direktor des Instituts f?r Klinische Anatomie und Zellanalytik, und Prof. Dr.-Ing. Oliver Burgert, Dekan der Fakult?t Informatik an der Hochschule Reutlingen, diskutierten die Spezialisten, wie den t?glichen Herausforderungen im OP durch k?nstliche Intelligenz und Digitalisierung begegnet werden kann.
Die Teilnehmer der Veranstaltung, ?berwiegend Entwickler aus Medizintechnikunternehmen, konnten am Bildschirm live erleben, wie sich das Roboter-Mikroskop durch Kopfbewegungen des Operateurs steuern l?sst. Sie erfuhren aber auch, welche Funktionen noch fehlen: beispielsweise Temperatursensoren, die Nervensch?digungen durch Hitze bei Gef??ver?dungen vermeiden oder eine Trackingfunktion, die erm?glicht, dass das Mikroskop direkt vom Instrument des Chirurgen gesteuert wird.
In Zeiten massiven Personalmangels stellt sich auch die Frage, welche Routineaufgaben im OP von Computern ?bernommen werden k?nnen, beispielsweise die Regelung von Licht oder die Dokumentation von Abl?ufen. Entwickelt werden bereits „intelligente“ Operationss?le, in denen Sensoren erkennen, welche Anforderungen beispielsweise an die Beleuchtung gestellt werden. Eine gro?e Herausforderung ist die Mensch-Maschine-Schnittstelle und die Zusammenf?hrung von Daten. Augmented-Reality-Brillen liefern den Chirurgen schon heute gleichzeitig die CT-Bilder des Patienten und die realit?tsnahe 3D-Darstellung des Operationsfeldes. Aber die wichtigste Funktion ist, dass sich der gesamte Informationsfluss auch abschalten lassen muss, damit sich der Mediziner ausschlie?lich auf den Patienten vor ihm konzentrieren kann. Und bis dieser digital aus der Ferne operiert werden kann – quasi vom Homeoffice – wird es wohl noch eine Weile dauern.
Was funktioniert und wo es noch Entwicklungsbedarf gibt, davon konnten sich die Teilnehmer im Januar bereits ein erstes Bild machen. Der n?chste Termin der Reihe „Einschnitte – Einblicke“ findet wieder als mehrst?ndiger Workshop vor Ort statt: am 28. Juni 2023 im Institut f?r Klinische Anatomie und Zellanalytik in T?bingen. Er wird das Thema „Digitalisierung – Fusion – KI in der Chirurgie“ anhand von Operationen aus verschiedenen Fachrichtungen mit spannenden Einblicken weiter vertiefen.
Die Workshop-Reihe wird veranstaltet vom Interuniversit?ren Zentrum f?r Medizinische Technologien Stuttgart – T?bingen (IZST) der Universit?ten T?bingen und Stuttgart, der BioRegio STERN Management GmbH und dem Verein zur F?rderung der Biotechnologie und Medizintechnik e. V.
Keywords:Digitalisierung, Fusion, KI, Einschnitte, Dr.Klaus Eichenberg