Trotz Turbulenzen an den Aktienmärkten: Aktivistische Kampagnen nehmen zu

Alvarez & Marsal Activist Alert (AAA) Update

– Auch in Deutschland erneut mehr Unternehmen im Fokus aktivistischer Investoren
– Top Themen: ESG und die Frage der Energiesicherheit
– Hauptaugenmerk liegt auf dem Industriesektor

M?nchen, 25. Mai 2022 – Alvarez & Marsal (A&M), ein weltweit f?hrendes Beratungsunternehmen, pr?sentiert die Ergebnisse des j?ngsten A&M Activist Alert (AAA). Dieser enth?lt Analysen und Prognosen zur T?tigkeit aktivistischer Investoren in Europa. Daf?r ausgewertet wurden zum 31. April 2022 insgesamt 1.780 europ?ische Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung ab 200 Millionen US-Dollar.

Der aktuelle AAA best?tigt die Prognose eines “goldenen Zeitalters” aktivistischer Investments aus letztem November: Trotz des Ukraine-Kriegs sind 155 europ?ische Unternehmen bedroht, innerhalb der n?chsten 18 Monate Ziel von aktivistischen Kampagnen zu werden. Dies bedeutet einen Anstieg um sieben Unternehmen seit der letzten Auswertung im November 2021.

Aller Volatilit?t zum Trotz: Aktivistische Investments auch 2022
Trotz aller Turbulenzen an den Aktienm?rkten w?hrend der letzten Monate steigt das Interesse aktivistischer Investoren. Im Januar und Februar 2022 lag die Anzahl aktivistischer Kampagnen um 30 % ?ber der des Vorjahreszeitraums. Im M?rz und April hat der Krieg in der Ukraine zu einer Verlangsamung des Aktivismus gef?hrt, die jedoch nur als vor?bergehend eingesch?tzt wird. Erste “Gewinner” und “Verlierer” der Marktturbulenzen zeichnen sich bereits ab.

“Obwohl wir in den letzten Monaten eine erhebliche Volatilit?t an den Aktienm?rkten erlebt haben, zeigen sich aktivistische Investoren aktiv”, erkl?rt Patrick Siebert, Managing Director und Co-Head A&M Germany. “Die Herausforderungen, die aus Corona- und Ukrainekrise resultieren, sind hoch und deutsche Unternehmen zeigen sich unterschiedlich performant. Eine Underperformance relativ zum Wettbewerb kann schnell zum Einfallstor aktivistischer Investmenthypothesen werden.”

Sichtbar ist jedoch auch eine Verschiebung der Fristigkeit: Der Anteil an Unternehmen auf der roten Liste des AAA sinkt leicht auf 55, w?hrend die Anzahl der Unternehmen auf der gelben Liste von 90 auf 100 steigt.

Deutschland baut Rang als zweitattraktivster europ?ischer Markt aus
Auch in Deutschland w?chst das Interesse aktivistischer Investoren an: 28 deutsche Unternehmen sind gef?hrdet, innerhalb der n?chsten sechs bis 18 Monate Ziel einer aktivistischen Kampagne zu werden. Dies ist eines mehr als noch im November. Entgegen der Gesamtentwicklung ist hier Anzahl an Unternehmen auf der roten Liste konstant geblieben.

Auf dieser Liste besonders gef?hrdeter Unternehmen befinden sich nach wie vor 10 deutsche Unternehmen, auf der gelben Liste stehen 18 Unternehmen. In Europa bleibt Deutschland damit nach Gro?britannien der zweitattraktivste Markt f?r aktivistische Kampagnen. Der Abstand zu Frankreich und den skandinavischen L?ndern w?chst weiter an.

Industrie unter besonderem Druck – ESG bleibt wichtiger Treiber f?r Aktivismus
Das Hauptinteresse der Aktivisten zieht weiter der Industriesektor auf sich: Mit 52 stammt ein Drittel aller Unternehmen, die der AAA als Ziel aktivistischer Investoren sieht, aus diesem Sektor. Im November lag die Zahl bei 50. Anhaltende Beeintr?chtigungen aufgrund der Pandemie sowie die komplexe Situation der Lieferketten haben sich in Folge des Kriegs in der Ukraine weiter versch?rft.

Von Umwelt-, Sozial- oder Governance-Kriterien (ESG) getriebener Aktivismus hat in den ersten beiden Monaten 2022 gegen?ber dem Vorjahr um 20 % zugenommen. Diese Entwicklung scheint durch den Krieg in der Ukraine aber vorerst gestoppt, beziehungsweise differenzierter betrachtet zu werden: “Gerade in den USA ist zu erkennen, dass gro?e Fonds mit Forderungen nach schnelleren CO2-Reduzierungen zur?ckhaltender agieren. Eine Versorgungssicherheit soll keinesfalls aufs Spiel gesetzt werden. Diese Entwicklungen sind neu”, erg?nzt Patrick Siebert.

Im Energiesektor ist die Anzahl der erwarteten Ziele seit November um 60 % angewachsen. Hier sieht der AAA nun acht Unternehmen als wahrscheinliche Ziele, im November 2021 lag diese Zahl bei f?nf. Der Sektor sieht sich aufgrund des ESG-Fokus, der Verwerfungen auf den globalen Energiem?rkten sowie den mittel- bis langfristigen Notwendigkeiten zur Transformation einer komplexen Gesamtsituation ausgesetzt.

?ber den A&M Activist Alert (AAA):
Das Activist Alert-Modell von A&M ist die umfassendste statistische Analyse ihrer Art. Seit sechs Jahren analysiert das AAA-Modell eine Reihe von qualitativen und quantitativen Faktoren f?r 1.780 b?rsennotierte Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 200 Millionen US-Dollar oder h?her. Die Analyse umfasst Unternehmen mit Hauptsitz in Gro?britannien, Deutschland, Frankreich, Skandinavien, der Schweiz, Benelux, Italien und Spanien.
Der AAA bewertet die Leistung dieser Unternehmen im Vergleich zu 2.172 ihrer weltweiten Konkurrenten. Das daraus resultierende Vorhersagemodell hat erfolgreich die Mehrheit der Unternehmen vorhergesagt, die seit Januar 2015 ?ffentlich Ziel von Aktivisten geworden sind. Der Bericht wird f?r gew?hnlich zweimal j?hrlich aktualisiert und ver?ffentlicht. Einzelne Unternehmen k?nnen ihre Position auf der Warnliste ?berpr?fen, indem sie sich an A&M wenden.
Weitere Informationen sowie unsere fr?heren Berichte und Analysen finden Sie unter diesem Link.

?ber die Rote und Gelbe Liste:
Das AAA-Modell berechnet f?r alle analysierten Unternehmen eine Punktzahl, die die Wahrscheinlichkeit eines ?ffentlichen Aktivismus vorhersagt. Unternehmen mit hohen AAA-Werten und damit mit einer h?heren prognostizierten Wahrscheinlichkeit, ?ffentlich zum Ziel zu werden, werden entweder auf einer roten oder gelben Warnstufe eingeordnet. Diese Einstufungen beruhen auf dem AAA-Score, der auf zwei Grundlagen berechnet wird: erstens einer Analyse der Leistung der letzten zwei Jahre und zweitens einer “Fr?hindikator”-Analyse mit Schwerpunkt auf der Leistung des letzten Jahres.
Auf der roten Liste stehen dabei Unternehmen mit einem hohen AAA-Score sowohl auf der Zweijahres- als auch auf der Einjahresbasis. F?r sie gilt ein hohes kurzfristiges Risiko (w?hrend der n?chsten 6 bis 12 Monate), dass ?ffentliche Aktivisten aktiv werden, oder sie sind m?glicherweise bereits Gegenstand nicht?ffentlicher Initiativen.
Auf der gelben Liste stehen Unternehmen mit einem hohen AAA-Score entweder auf Zweijahres- oder auf Einjahresbasis werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von Aktivisten beobachtet. Solche Unternehmen gelten als Unternehmen mit mittlerem Risiko, das sich nur erh?ht, wenn innerhalb von 12 bis 18 Monaten keine Abhilfema?nahmen ergriffen werden.

?ber die Methodik der Aktienkurs-Analyse:
A&M hat die Entwicklung der Aktienkurse von 266 Unternehmen in Europa und den USA analysiert, die im Zeitraum vom 01. Januar 2021 bis zum 31. August 2021 von aktivistischen Kampagnen betroffen waren – 133 in den USA, 87 in Kontinentaleuropa und 48 im Vereinigten K?nigreich.
Beginn der Analyse der Aktienkurse f?r jedes Unternehmen war das Ende der Woche vor dem Beginn der aktivistischen Kampagne. Die Entwicklung wurde in Abst?nden von sechs Monaten bis zu 36 Monaten (sofern zutreffend) erfasst. Im Anschluss hat A&M die Aktienkursentwicklung dieser Unternehmen mit Marktindizes (S&P 500 und STOXX Europe 600) verglichen.

Bildmaterial zu den Ergebnissen des AAA und Patrick Siebert finden Sie hier.

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