W?hrend weltweit die Elektroautos auf dem Vormarsch sind hat die deutsche Bundesregierung beschlossen, den Umweltbonus f?r Elektroautos zu beenden. Neue Antr?ge sind nicht mehr m?glich, was zu Unklarheit ?ber die Zukunft des E-Auto-Marktes in Deutschland f?hrt. Damit ist das Ziel von 15 Mio. Elektroautos bis 2030 in Gefahr. Wir werden uns daher zwei der f?hrenden Automobilhersteller in Deutschland anschauen und analysieren, was diese Entscheidung f?r Auswirkungen haben wird. Dar?ber hinaus sehen wir uns mit Edison Lithium ein Unternehmen an, das die kritischen Rohstoffe f?r die Elektrofahrzeuge bereitstellen kann. Der Bedarf an Lithium und Kobalt wird in den kommenden Jahren deutlich steigen.
Autor: Armin Schulz
ISIN: Edison Lithium Corp | CA28103Q2080
MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Edison Lithium – ein Deal der alles ver?ndern k?nnte
Edison Lithium verf?gt ?ber 2 wichtige Rohstoffe f?r die Zukunft der Elektromobilit?t. Das Kobalt Projekt liegt in Nordost-Ontario, Kanada, und umfasst historische Minen wie die Thomas Edison, Shakt-Davis und Cobalt-Kittson mit reicher Kobalt-Mineralisierung. Das Flaggschiff-Projekt ist das Lithium Projekt in der argentinischen Provinz Catamerca. Vor rund 2,5 Jahren ?bernahm man Resource Ventures S.A. f?r 1,25 Mio. CAD. Das Tochterunternehmen besitzt die Rechte an ?ber 148.000 ha Lithiumsoleanspr?chen im ber?hmten s?damerikanischen Lithium-Dreieck. Dort produziert auch schon der gro?e Lithiumproduzent Livent.
Das Engagement in Argentinien zahlt sich aus. Am 19. Dezember gab das Unternehmen bekannt, dass man eine Absichtserkl?rung mit Meteor Energy LLC (Meteor) unterzeichnet hat, nach der Meteor die Tochtergesellschaft Resource Ventures f?r 5 Mio. USD kauft. Vorab wird allerdings eine neue Tochtergesellschaft gegr?ndet, die die Claims Pipanaco und einen der LEXI Claims ?bernehmen wird. Das sind rund 20 % der urspr?nglichen Claims. Damit kann sich Edison Lithium auf 8 Bergbaukonzessionen auf einer Fl?che von 28.766 ha konzentrieren. Mit Unterzeichnung der Absichtserkl?rung erhielt das Unternehmen 25.000 USD. Man geht davon aus, dass die Transaktion in den kommenden 60 Tagen abgeschlossen sein wird.
Neben Kobalt und Lithium hat das Unternehmen Anfang November ein Natriumsole-Konzessionsgebiet in Saskatchewan erworben, um von der steigenden Nachfrage nach Natrium-Ionen-Batterien zu profitieren. Zudem soll das Kobaltprojekt per Spin-Out in ein neues Unternehmen ?berf?hrt werden. Das soll in der ersten Jahresh?lfte 2024 geschehen. Das Unternehmen ist in Wachstumsm?rkten unterwegs und erscheint derzeit unterbewertet. Wird der Verkauf der Tochter wie geplant durchgef?hrt, notiert die Aktie aktuell unter dem Cash-Bestand. Denn die aktuelle Marktkapitalisierung bei einem gegenw?rtigen Aktienkurs von 0,225 CAD liegt bei gerade einmal rund 3,3 Mio. CAD. Selbst voll verw?ssert kommt man nur auf rund 4,5 Mio. CAD.
Mercedes-Benz – gro?er R?ckruf
Das Haushaltsloch des Bundes muss gestopft werden und so fiel die F?rderung der Elektroautos den K?rzungen zum Opfer. Dabei sollten 2030 rund 15 Mio. reine Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Stra?en unterwegs sein. Derzeit sollen es rund 1,3 Mio. sein, die ihren Wagen an mehr als 100.000 Ladestationen auftanken. Das Gipfeltreffen der Automobilindustrie Ende November im Kanzleramt hat keine neuen Impulse gebracht. Auf dem Treffen wurden auch die Probleme in Deutschland angesprochen, wie zu wenige Lades?ulen, ein zu hoher Strompreis und jetzt f?llt auch noch die F?rderung weg.
Mercedes Benz zeigt sich kulant und wird den staatlichen Anteil f?r alle Fahrzeuge, die bis Ende 2023 bestellt werden, ?bernehmen. Ab 2024 will der Konzern zumindest auch weiterhin den Herstelleranteil aufrechterhalten. Das kann sich der Konzern leisten, denn der Fokus auf das Premiumsegment hat eine hohe EBIT Marge von 12,4 % zur Folge, laut den Zahlen zum 3. Quartal. Um auch in Zukunft solche Werte pr?sentieren zu k?nnen, haben die Stuttgarter ihr Modell Portfolio verkleinert. Sowohl die A- als auch die B-Klasse stehen vor dem Aus, genau wie einige Coup?s, Cabrios und auch Kombis.
Aus den KFZ-Zulassungszahlen von Acea (Verband der Europ?ischen Automobilhersteller) l?sst sich ablesen, dass die Autonachfrage im November zur?ckgegangen ist. F?r die n?chste schlechte Nachricht hat das Kraftfahrt-Bundesamt gesorgt, indem es angeordnet hat, dass mehr als 100.000 Dieselfahrzeuge von Mercedes-Benz zur?ckgerufen werden m?ssen, da sie anscheinend mit einer illegalen Abgastechnik ausgestattet sind. Wie hoch die Kosten f?r das Softwareupdate sind, ist aktuell noch unklar. Die Aktie, die seit Anfang November rund 18 % zulegen konnte, hat den R?ckw?rtsgang eingelegt und ist derzeit f?r 62,46 EUR zu haben.
Volkswagen – Kostensenkungsprogramm
Von zweistelligen Margen tr?umt man bei Volkswagen. Zuletzt kam man auf eine Umsatzrendite von gerade einmal 3,4 %. Will man langfristig wettbewerbsf?hig bleiben, muss diese Zahl steigen. Mittlerweile hat man sich mit dem Betriebsrat auf ein Sparprogramm von bis zu 10 Mrd. EUR verst?ndigt. Das betrifft auch den Standort Wolfsburg, wo im Verwaltungsbereich bis zu 20 % an Kosten eingespart werden sollen. Auch in der Entwicklung will man sparen und gleichzeitig die Entwicklungszeit verk?rzen. Durch die Einsparungen soll die Umsatzrendite auf 6,5 % ansteigen.
Nachdem einige Autohersteller sich bereit erkl?rt haben die staatliche F?rderung zu ?bernehmen, hat sich auch Volkswagen dazu entschlossen. Das d?rfte Berechnungen zufolge maximal mit etwa 100 Mio. EUR zu Buche schlagen. Die Transformation der Werke von der Verbrennerproduktion hin zur Elektroautofertigung stellt eine Herausforderung dar und kostet Geld. Auch die Wolfsburger werden sich von verschiedenen Modellen trennen, wie beispielsweise dem Arteon, und bei der Produktion weniger Konfigurationsm?glichkeiten anbieten. Auch auf diesem Weg soll Geld eingespart und der Produktionsprozess entschlackt werden.
In China wurde der Verkauf des ID.7 gestartet, doch es wurden innerhalb der ersten 3 Tage lediglich 300 Bestellungen entgegengenommen. Gerade im niedrigpreisigen Segment droht Volkswagen die Konkurrenz aus China. Branchenexperte Dudenh?ffer geht davon aus, dass die Chinesen einen Entwicklungsvorsprung von Jahren haben. Da selbst der Branchenprimus BYD zuletzt die Preise reduzierte, hat Volkswagen auf dem gr??ten Markt f?r Elektrofahrzeuge viel Konkurrenz. Der Chart sieht ?hnlich wie der von Mercedes-Benz aus. Seit Anfang November ging es aufw?rts und zuletzt hat eine Konsolidierung eingesetzt, die die Aktie bis auf 112,10 EUR gedr?ckt hat.
Es werden immer mehr Elektrofahrzeuge verkauft und damit w?chst auch der Bedarf an Rohstoffen wie Lithium und Kobalt. Auch die Energiespeicher der Erneuerbaren Energien ben?tigen Material. Gut f?r Edison Lithium, das ?ber verschiedene Rohstoffe f?r die Technologien von morgen verf?gt. Mercedes-Benz ist mit seinem Fokus auf das Premiumsegment gut aufgestellt, muss jetzt aber erst einmal den Diesel-R?ckruf stemmen. Volkswagen hat ein Margenproblem und versucht mit einem Kostensenkungsprogramm gegenzusteuern. Die Transformation des Konzerns wird Zeit brauchen.
Der Autor
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Armin Schulz
Der geb?rtige M?nchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der B?rse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei B?rsengesch?ften.
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