Dubai calling?

So klappt“s mit der Unternehmensgr?ndung in den VAE

K?ln/Bonn/D?sseldorf/Frankfurt/Dubai. September 2024. Ein dynamisch wachsender (Export-)Markt, niedrige Steuerbelastung und Zugang zur Golfregion, Nordafrika und S?dasien? Kein Wunder, dass es viele deutsche Unternehmen mit einem eigenen Standort in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zieht. „Hier eine LLC, Limited Liability Company in Dubai zu gr?nden, ist einfacher, als es auf den ersten Blick scheint“, wei? Prof. Dr. Christoph Juhn, Professor f?r Steuerrecht an der FOM Hochschule und gesch?ftsf?hrender Partner der Kanzlei JUHN Partner. In elf Schritten klappt die LLC-Gr?ndung.

# 1: Gesch?ftsaktivit?t definieren
Noch bevor ein einziges Formular ausgef?llt wird, muss zun?chst feststehen, in welchen Gesch?ftsfeldern die Firma k?nftig in den VAE t?tig ist. Das k?nnen neben klassischem Warenhandel beispielsweise Dienstleistungen von Geb?udereinigung bis hin zur Unternehmensberatung sein. Warum das wichtig ist? „Der richtige Aktivit?tsumschreibungskomplex muss genau definiert sein“, so Juhn. Bei den Registrierungsbeh?rden existieren hierf?r entsprechende Listen, wobei es nat?rlich auch m?glich ist, Aktivit?tsfelder zu kombinieren.

# 2: Vorsicht bei der Standortwahl
Lage, Lage, Lage! Sie hat nicht nur einen Einfluss auf den Wert einer Immobilie, sondern auch auf die Gesch?ftsadresse und die Steuer. „?ber die VAE verteilt, gibt es rund 40 Freihandelszonen wie etwa Dubai-Airport, Dubai Health Care City oder Dubai Internet City“, wei? der Profi. Wie die Namen bereits verraten, handelt es sich hierbei um Industriecluster. Das hei?t: Wer sein B?ro in einer Freezone er?ffnet, hat keine freie Ortswahl, ist daf?r aber derzeit noch von der K?rperschaftsteuer befreit. „Mehr geographische Flexibilit?t bietet das Mainland“, f?gt Juhn hinzu. „Allerdings zahlen Unternehmen, die hier Gewinne machen und dabei den Freibetrag von 375.000 AED (etwa 93.421 Euro) ?berschreiten, auf diesen Teil des Einkommens 9 Prozent K?rperschaftsteuer.“

# 3: Trade Name festlegen
Ob clevere Abk?rzungen, interessante Wortzusammensetzungen oder raffinierte ?bersetzungen aus anderen Sprachen, Firmennamen sind viel mehr als Schall und Rauch. W?hrend sich hier bekanntlich ?ber Geschmack streiten l?sst, gibt es rechtliche Komponenten, die es zu beachten gilt. „Grunds?tzlich setzt sich der Trade Name aus dem Namen, der Aktivit?tsumschreibung und dem Suffix LLC zusammen, welches beschreibt, dass es sich um eine Gesellschaft mit beschr?nkter Haftung handelt“, erkl?rt der Experte und r?t, sich vor der Taufe gr?ndlich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn existiert bereits ein Unternehmen mit einem ?hnlich klingenden Namen und es k?nnte zu Verwechslungen kommen, wird die lokale Beh?rde oder die Freezone eine solche Bezeichnung ablehnen.

# 4 Initial Approval
Jetzt kommt die Registrierungsbeh?rde aktiv ins Spiel. Neben dem Namen pr?ft sie, welche Personen involviert sind, wer die Eigent?mer und Gesch?ftsf?hrer sind und was die Gesch?ftsaktivit?t ist. „Ist das erfolgreich, gibt es eine Art Vorab-Best?tigung, dass die Gr?ndung durchgef?hrt werden kann“, erg?nzt Juhn.

# 5 Commercial Property n?tig
Nun sind fast alle Voraussetzungen erf?llt. „In der VAE wird strikt zwischen Resident und Commercial Property getrennt“, betont der Profi. Das hei?t: Wo eine Firma gemeldet ist, wird nicht gewohnt und umgekehrt. Es braucht also einen separaten Mietvertrag, wobei die Beh?rde pr?fen wird, wie viele Quadratmeter gemietet wurden und wie viele Angestellte hier theoretisch arbeiten k?nnen. Als grobe Richtschnur gilt: 8 bis 10 Quadratmeter pro Person.

# 6 Gesellschaftervertrag unterschreiben
In Dubai sind sehr viele Prozesse standardisiert. Das trifft auch auf Gesellschaftervertr?ge zu (in arabischer Sprache, zus?tzliche ?bersetzungen sind zul?ssig). „Es wird demnach vorgegeben, was unterschrieben werden muss“, stellt Juhn klar. „Sollen hinterher noch Erg?nzungen vorgenommen werden, ist die Zusammenarbeit mit Steuerberatern und Rechtsanw?lten essenziell.“ Das gilt nat?rlich auch f?r andere Bereiche wie etwa Wegzugsbesteuerung, Doppelbesteuerungsabkommen oder Visa-Fragen.

# 7 Lizenz beantragen
?hnlich wie bei der Gewerbeanmeldung in Deutschland muss im n?chsten Schritt eine Lizenz beantragt werden. „Diese bekommen Gr?nder gegen eine Geb?hr, die unter anderem vom Gesch?ftsfeld abh?ngt und zwischen 5.000 und 30.000 AED liegt, von der ausstellenden Beh?rde, sobald alle notwendigen Dokumente vorliegen“, sagt Juhn. Neben den bereits erw?hnten Schriftst?cken hei?t das vor allem bei T?tigkeiten mit spezieller Qualifizierung – also ?rzten oder Ingenieuren -, einen Nachweis ihrer Bef?higung vorzuzeigen.

# 8 Registrierung beim Finanzamt
Seit etwa einem Jahr gibt es in der VAE eine K?rperschaftsteuer von 9 Prozent. Entsprechend m?ssen sich alle lizenzierten Neugr?ndungen auch beim Finanzamt, der Federal Tax Authority, melden. „In charakteristischer Effizienz erhalten Unternehmen dann nach etwa 10 Tagen ihre Steuernummer“, wei? der Steuerfachmann. „Eine Steuererkl?rung wird dann zum 30. September des Folgejahres f?llig.“

# 9 Establishment Card sichern
Ausgestellt von der Generaldirektion f?r Aufenthalts- und Fremdenangelegenheiten (GDRFA), stellt die Establishment Card die Verbindung zwischen dem frisch gegr?ndeten Unternehmen und Immigration dar. „Sie ist nicht nur notwendig, um die Arbeitserlaubnis und das Visum f?r Mitarbeitende zu beantragen, sondern auch f?r Strom, K?hlung, Telefonleitungen und Mobilnummern“, unterstreicht Juhn. Ihre G?ltigkeit erstreckt sich in der Regel auf ein bis drei Jahre, mit der Option zur Erneuerung.

# 10 Labour Card beantragen
Arbeitnehmer, die in Dubai ihrem Job nachgehen m?chten, brauchen eine Arbeitsgenehmigung in Form einer Labour Card. Firmen, die sie einstellen wollen, m?ssen eine weitere Registrierung beim Ministry of Human Resources & Emiratisation (MOHRE) vornehmen. Der Grund: Offer Letter und Arbeitsvertrag sind in den VAE ebenfalls standardisiert und zwingend vorgegeben.

# 11 Import-Exportnummer anfordern
Vor allem f?r Handelsunternehmen, die Waren ein- und ausf?hren, ist eine weitere Registrierung bei den Zollbeh?rden, Dubai Customs, notwendig. „Sinnvoll kann ein solcher Schritt aber auch f?r Dienstleister sein, die Waren aus dem Ausland einf?hren m?chten“, f?hrt der Experte an. „Die Nummer kostet umgerechnet lediglich 20 Euro und gilt auf Lebenszeit.“

Weitere Informationen unter https://www.youtube.com/watch?v=kQWPoed7fh4

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