W?hrend sich die ?ffentlichkeit an hitzigen Debatten ?ber Aufr?stung und Klimapolitik abarbeitet, droht im Schatten der medialen Aufmerksamkeit eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe – leise, aber mit enormer Sprengkraft: In Deutschland stehen laut DIHK rund 250.000 mittelst?ndische Betriebe vor dem Aus, weil sie keinen Nachfolger finden. Besonders betroffen: das Handwerk in strukturschwachen Regionen. Was hier vers?umt wird, l?sst sich nicht einfach nachholen – es drohen Know-how-Verlust, Versorgungsl?cken und massive wirtschaftliche Einschnitte.
Ein Problem, das viele nicht ernst genug nehmen
Es ist ein paradoxes Bild: W?hrend Deutschland ?ber den Mangel an Fachkr?ften klagt, geben zehntausende Betriebe auf – nicht aus wirtschaftlicher Not, sondern weil schlicht niemand da ist, der sie ?bernimmt. Die L?cke ist nicht fachlich, sondern systemisch. Und vor allem: hausgemacht.
Gerade in l?ndlichen Regionen – vom Bayerischen Wald bis in die Uckermark – sterben Traditionsbetriebe leise aus. B?cker, Metzger, Schreiner, Heizungsbauer – alles Gewerke mit stabiler Nachfrage, treuer Kundschaft und wirtschaftlichem Potenzial. Und doch finden sie keine Nachfolger. Warum?
Passivit?t als Prinzip: Wenn Nachfolge dem Zufall ?berlassen wird
Portale wie nexxt-change.org zeigen gute Absichten – aber sie verfehlen in der Praxis ihre Wirkung. Sie funktionieren wie eine digitale Pinnwand: Betriebe hoffen auf den Zufallskontakt. Was fehlt, ist ein strukturierter, aktiver Vermittlungsprozess. Die Nachfolgel?cke ist kein Vermarktungsproblem – es ist ein Systemversagen.
Auch die staatlichen Programme bleiben oft symbolisch: F?rdergelder gibt es f?r Einzelma?nahmen, aber keine koordinierte, proaktive Strategie. W?hrend Ministerien von „Matching-Plattformen“ sprechen, gehen vor Ort jahrzehntelange Existenzen unter.
Fallbeispiel aus der Praxis: Wunsch und Realit?t
Ein Beispiel aus unserer Beratung: Ein Heizungsbaubetrieb, 8 Mitarbeitende, gut gef?lltes Auftragsbuch. Der Inhaber meldet sich bei uns – mit der Vorstellung, innerhalb von acht Wochen einen Nachfolger zu finden. Der Betrieb sei „schl?sselfertig“, wie man so sagt. Was hier fehlt, ist das Bewusstsein f?r die Komplexit?t eines Nachfolgeprozesses.
In der Realit?t braucht es Zeit, oft Jahre. Identifikation, Ausbildung, ?bergangsphase, Modernisierung – das sind keine Nebenprojekte. Das sind unternehmerische Transformationsprozesse, die aktiv begleitet werden m?ssen. Passivit?t ist hier keine Option – sonst bleibt am Ende nur die Schlie?ung.
Ein anderer Weg: Proaktive Nachfolgel?sungen
Bei hrXperts haben wir deshalb ein eigenes Konzept entwickelt: ein modularer, praxisnaher Ansatz, der den gesamten Prozess begleitet – von der Suche ?ber die Qualifizierung bis zur ?bergabe und dar?ber hinaus.
Unser Baukastensystem umfasst:
– Aktive Kandidatensuche ?ber regionale Netzwerke, zielgruppenbasierte Kampagnen und Bildungstr?ger
– Qualifizierungsprogramme f?r potenzielle Nachfolger (z. B. Gesellen mit Ambition)
– Coaching & Mentoring, um unternehmerisches Denken zu f?rdern
– Administrative Entlastung in der ?bergangsphase (Steuern, Vertr?ge, Organisation)
Das Ziel: Nachfolge als strategisches Projekt, nicht als Notl?sung.
Tipps f?r betroffene Betriebe: Jetzt handeln, nicht hoffen
1. Fr?hzeitig beginnen – drei bis f?nf Jahre Vorlauf sind realistisch.
2. Professionelle Unterst?tzung einholen – Beratung spart nicht nur Zeit, sondern bewahrt den Betrieb vor gravierenden Fehlern.
3. Offen kommunizieren – intern wie extern.
4. Nachfolger entwickeln – statt finden. Junge Gesellen, Auszubildende oder Quereinsteiger k?nnen mit gezielter F?rderung Verantwortung ?bernehmen.
5. F?rderprogramme gezielt nutzen, aber nicht auf den Staat warten.
Wer wartet, verliert – wer gestaltet, sichert Zukunft
Der deutsche Mittelstand braucht nicht noch ein weiteres Portal oder eine Imagekampagne – er braucht echte Konzepte, klare Strukturen und aktive Umsetzung. Betriebsnachfolge ist kein Nice-to-have, sondern essenziell f?r Wohlstand, Versorgung und wirtschaftliche Stabilit?t – gerade im Handwerk, gerade in der Fl?che.
Wer heute nicht handelt, l?sst nicht nur Arbeitspl?tze und Wissen verschwinden – er verliert ein St?ck Gesellschaft.
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