Der digitale Euro wird Realität

Voraussichtlich noch 2021 werden private Emittenten in Europa elektronisches Geld herausgeben. Gr?nde, Technik und Anwendungsf?lle sind im Whitepaper „Der Zahlungsverkehr der Zukunft: Programmierbare Zahlungen im Bereich IoT“ nachzulesen.

Hamburg, 26. Juli 2021: Ein digitaler Euro kann noch in diesem Jahr Realit?t werden, herausgegeben von privaten Unternehmen und ?ber Distributed-Ledger-Technologie (DLT) verwirklicht. Zu diesem Ergebnis kommt das Whitepaper „Der Zahlungsverkehr der Zukunft: Programmierbare Zahlungen im Bereich IoT“, das gemeinsam von der Hamburger PPI AG, der Cash on Ledger Technologies GmbH, der Digital Euro Association und dem Frankfurt School Blockchain Center ver?ffentlicht wurde. Nur durch eine solche elektronische W?hrung l?sst sich das gewaltige Potenzial des Internet of Things (IoT) heben. Die im IoT m?glichen neuartigen, teils revolution?ren Gesch?ftsmodelle ben?tigen effiziente, automatisierte und echtzeitf?hige Zahlungsmethoden. Und das m?glichst fr?hzeitig. „Selbst wenn sich die Europ?ische Zentralbank in diesem Jahr entscheidet, einen digitalen Euro herauszugeben, wird dieser nicht auf einer DLT basieren und kaum vor 2026 verf?gbar sein. Das ist zu sp?t“, sagt Anja Kamping, Senior Consultant bei der PPI AG und Mitautorin des Whitepapers.

DLT ist Mittel der Wahl
Private Unternehmen arbeiten daher l?ngst an eigenen L?sungen rund um digitale W?hrungen, die vor allem f?r die Industrie und den Bereich IoT von besonderem Nutzen w?ren. Technisch basieren die Alternativen zu einer digitalen Zentralbankw?hrung (CBDC) auf der DLT. Bei dieser sind die Informationen auf vielen verschiedenen Computern eines Netzwerks abgelegt, die sich gegenseitig auf die Echtheit der vorhandenen Daten kontrollieren. Zudem verspricht die Nutzung von DLT-basierten Smart Contracts erhebliches Automatisierungspotential f?r jegliche Gesch?ftsprozesse und -modelle.

Triggerl?sung als Br?ckentechnologie
Dabei kann zun?chst eine technologische Verbindung zwischen dem konventionellen SEPA-System und einer DLT-basierten Anwendung geschaffen werden. Diese sogenannte Triggerl?sung ist jedoch nur ein Behelf, denn sie beseitigt die Limitationen von SEPA nicht: die Notwendigkeit der menschlichen Autorisierung, die langen Zahlungslaufzeiten und damit inh?rent die fehlende M?glichkeit echter Delivery-versus-Payment-Funktionen. „Eine Triggerl?sung als kurzfristige Ma?nahme hilft, eine gewisse Zeit zu ?berbr?cken. Wir brauchen mittel- bis langfristig ein Zahlungsverkehrs-system, dass die Limitationen aufhebt und vollautomatische Zahlungen auch zwischen Maschinen zul?sst“, erkl?rt Prof. Dr. Philipp Sandner, Gr?nder und Leiter des Frankfurt School Blockchain Center und Mitautor des Whitepapers.

Native DLT-basierte Zahlungsmittel
Die im Whitepaper untersuchten potenziellen L?sungen erf?llen die Voraussetzungen f?r automatisierte Zahlungen im IoT. Zur Diskussion stehen Stablecoins, also Token, die einen bestimmten realen Gegenwert nachbilden – zuk?nftig wohl als tokenisiertes E-Geld bezeichnet – oder tokenisiertes Giralgeld. F?r dieses existieren bislang kaum Regularien. Bei der EU ist hingegen die Verordnung „Markets in Crypto-Assets“, kurz MiCA, in Planung, die Stablecoins/tokenisiertes E-Geld reguliert.

EU-Verordnung reduziert Gegenparteirisiko
Unter MiCA w?rde f?r werthaltige Token die E-Geld-Richtlinie greifen, sodass Stablecoins zu tokenisiertem E-Geld werden k?nnten. Das bisher erhebliche Gegenparteirisiko bei Euro-Stablecoins w?re dann deutlich reduziert und diese somit eine gangbare Alternative zu Giralgeld. Ein ?ffentlicher digitaler Euro w?re nat?rlich w?nschenswert, aber es ist eher fraglich, ob dieser dann auch auf DLT basieren w?rde. Und nur damit lassen sich die die Limitationen in Bezug auf Micropayments, Streaming Money und Integration von Maschinen in den Zahlungsprozess aufl?sen. Die Emittierung von tokenisiertem E-Geld durch private Unternehmen ist daher nach Meinung der Autoren des neuen Whitepapers die wohl wahrscheinlichste und mittelfristig sinnvollste L?sung.

Das Whitepaper steht auf der Website der PPI AG kostenlos zum Download zur Verf?gung: https://www.ppi.de/wp-iot-payments

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