Alvarez & Marsal Distress Alert (ADA): Unternehmensnotstand in Europa steigt um 22 %

– Deutschland mit den meisten Notst?nden und dem st?rksten Anstieg in Europa
– Notst?nde erreichen h?chsten Stand seit der Pandemie
– A&M Distress Alert (ADA) bewertet finanzielle Leistungsf?higkeit und Belastbarkeit von Unternehmen in Europa und dem Nahen Osten

M?nchen, 20. M?rz 2025 – Alvarez & Marsal (A&M), ein weltweit f?hrendes Beratungsunternehmen, ver?ffentlicht seinen halbj?hrlichen Report zu Unternehmen in Notlage, den Alvarez & Marsal Distress Alert (ADA). In der aktuellen Ausgabe liegt die Zahl der notleidenden Unternehmen in Europa um 22 % h?her als im Vorjahr. Insgesamt 11,2 % der europ?ischen Unternehmen befinden sich in Notlage. F?r die aktuelle Ausgabe des ADA hat A&M 20.000 Unternehmen untersucht sowie die j?ngsten Finanzberichte von 3.700 Unternehmen einbezogen.

16,6 % der untersuchten Unternehmen aus Deutschland befindet sich in Notlage – der h?chste Wert in ganz Europa und mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (8,1 %). Dar?ber versch?rfen sich die Probleme mit der operativen Leistung. 22,4 % der deutschen Unternehmen zeigen im Finanzjahr 2024 Schw?chen bei ihren Ertr?gen oder ihrer Rentabilit?t. Weiterhin hat der A&M-Bericht bei fast 37 % eine schwache Kapitalstruktur festgestellt.

Am st?rksten betroffen sind dabei die Sektoren Commodities (33,3 %), Energie und Versorgung (26,7 %), spezialisierter Einzelhandel (25 %), die Baubranche (20 %) und die Automobilindustrie (18,2 %). Vor allem in letzterer hat sich der Anstieg stark beschleunigt. Dies spiegelt den zunehmenden wirtschaftlichen Druck auf Europas gr??te Volkswirtschaft wider, die mit der schw?chelnden globalen Nachfrage, hohen Energiekosten, Infrastrukturproblemen und politischer Instabilit?t im In- und Ausland k?mpft.

Christian Ebner, Head of Financial Restructuring in Deutschland, kommentiert: „Der starke Anstieg der Notlagen in Deutschland zeigt die Ernsthaftigkeit des wirtschaftlichen Abschwungs. Nach zwei Jahren Rezession k?nnte Deutschland auf die l?ngste Stagnationsphase seit dem Zweiten Weltkrieg zusteuern.“

Europa hat h?chstes Notstands-Level seit Spitze der Pandemie

?ber alle analysierten L?nder in Europa hinweg sieht der ADA f?r 11,5 % aller Unternehmen eine Notlage. Das ist ein Anstieg um 22 % im Jahresvergleich und dasselbe Niveau wie auf dem H?hepunkt der Corona-Pandemie.

Die Analyse zeigt auch, dass die Zahl der Unternehmen, die eine schw?chere Leistung aufweisen, im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gestiegen ist. Dies entspricht dem zunehmenden Druck auf das Wachstum und die Rentabilit?t der Unternehmen. Gr?nde daf?r sind das langsamere Wirtschaftswachstum, die ged?mpften Verbraucherausgaben und die anhaltenden geopolitischen Spannungen, die die Unternehmensplanung immer komplexer machen.

Einen weiteren Rekordwert hat mit 35, 4 % die Zahl der Unternehmen mit schwachen Bilanzen erreicht. Hierin spiegeln sich die Auswirkungen steigender Schuldenkosten und des Drucks auf den Cashflow in einem Umfeld erh?hter Zinss?tze wider. Beide haben erhebliche Auswirkungen auf die F?higkeit der Unternehmen, ihre Schulden zu bedienen.

Chris Johnston, European Co-Head Bereichs Financial and Operational Restructuring bei Alvarez & Marsal, sagt: „Europ?ische Unternehmen sind weiter mit erheblichem Gegenwind konfrontiert. Die schw?chelnde Verbrauchernachfrage, h?here Kosten und geopolitische Instabilit?t beeintr?chtigen die operative Leistung und den Schuldendienst. Die Schw?che der Unternehmensbilanzen ist besonders besorgniserregend, und die Unternehmen m?ssen schnell Ma?nahmen ergreifen, um die Robustheit ihrer Positionen zu pr?fen. Ansonsten m?ssen sie damit rechnen, im Falle eines unerwarteten Schocks gef?hrdet zu sein.“

Deutscher Energiesektor mit gegenl?ufigem Trend

In 12 von 16 Sektoren hat sich die finanzielle Lage der Unternehmen verschlechtert, wobei besonders Mode (19,8 %), Chemie (18,2 %) und spezialisierter Einzelhandel (14,9 %) herausstechen.

Bemerkenswert ist, dass Energie & Versorgung in Europa zu den wenigen Sektoren geh?rt, die sich verbessern (nur 6,6 % Notlagen), w?hrend in Deutschland der Trend stark gegenl?ufig ist (26,7 % Notlagen). Auch in der Automobilindustrie ist Deutschland deutlich tiefer in der Krise (9,2 % vs. 18,2 %). Ein weiteres Sorgenkind in Europa ist das Vereinigte K?nigreich, wo die Notlagen ebenfalls das dritte Jahr in Folge wachsen.

Methode

Das A&M-Team f?r finanzielle und betriebliche Restrukturierung hat eine Methodik entwickelt, die Leistungsf?higkeit und Bilanzstabilit?t europ?ischer Unternehmen bewertet. Ziel ist, diejenigen zu identifizieren, die sich bereits in einer finanziellen Notlage befinden oder sich bald in diese Richtung bewegen k?nnten.

Die Studie umfasst mehr als 20.000 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von jeweils mehr als 20 Millionen Euro in 33 L?ndern in Europa und dem Nahen Osten. Diese Unternehmen haben durchg?ngig Daten f?r alle Jahre von 2019 bis 2023 zur Verf?gung gestellt. Weiterhin bezieht die Studie Daten von rund 3.700 Unternehmen mit ein, die bis November 2024 neue Finanzergebnisse gemeldet haben.
Der ADA-Index analysiert 18 KPIs, um zwei Sub-Scores zu erstellen: Der Performance-Score basiert auf der eigenen Gewinn- und Verlustrechnung des Unternehmens sowie den damit verbundenen KPIs im Vergleich zu seinen Branchenkollegen. Der Robustheits-Score beruht auf detaillierten Bilanzdaten.

Den vollst?ndigen Bericht finden Sie hier.

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