Höcker Polytechnik modernisiert Filtertechnik der JVA Geldern

Tischlereien hinter Gef?ngnismauern sind weit mehr als Werkst?tten. Sie sind Orte der Qualifikation, Struktur und Perspektive. In der Justizvollzugsanstalt Geldern geh?ren sie zum Alltag von Inhaftierten, die dort einen anerkannten Berufsabschluss erwerben oder sich auf den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt vorbereiten. Damit dies unter bestm?glichen Bedingungen erfolgen kann, ist eine moderne Infrastruktur unverzichtbar. Anfang 2025 wurde daher die komplette Filteranlage der holzverarbeitenden Werkstatt umfassend modernisiert – umgesetzt durch H?cker Polytechnik aus dem nieders?chsischem Hilter a. T. W. bei Osnabr?ck.

Das Beste aus zwei Jahrzehnten: Von bew?hrter Technik zu neuen Standards

Die Entscheidung f?r das Projekt basierte auf einer starken Ausgangslage. Seit ?ber 20 Jahren lief in der JVA eine Filteranlage von H?cker Polytechnik – robust, langlebig, funktional. Dennoch war klar: Technologisch war es an der Zeit f?r einen Generationswechsel. Der Wunsch nach mehr Energieeffizienz, einer prozesssicheren Brikettierung der Holzsp?ne sowie einer zukunftsf?higen Steuerung f?hrte zur Beauftragung einer neuen Absauganlage.
Die alte Anlage hatte sich ?ber Jahrzehnte bew?hrt. Dennoch war der Anspruch innerhalb der JVA, die technischen Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern und an heutige Standards anzupassen. Mit der neuen Technik wurde gezielt in Arbeitsqualit?t, Sicherheit und Nachhaltigkeit investiert.

Enge Schleusen, gro?e Technik: Demontage mit Fingerspitzengef?hl

Der Abbau der alten Anlage war ein komplexes Unterfangen. Die baulichen Bedingungen innerhalb der JVA forderten das Projektteam aufs ?u?erste. Autokrane mussten auf engstem Raum platziert, Transportwege durch Sicherheitsschleusen exakt abgestimmt werden. Jeder Handgriff war durchgeplant.
„Es war keine Standardbaustelle. Aber gerade das hat das Projekt so spannend gemacht“, erkl?rt Fabian Selbach, verantwortlicher Projektleiter bei H?cker Polytechnik. „Unsere Monteure haben gezeigt, was sie k?nnen – mit Disziplin, K?pfchen und einem starken Teamgeist.“
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Koordination der Arbeitsabl?ufe im laufenden JVA-Betrieb. Die Einhaltung aller Sicherheitsauflagen war Voraussetzung f?r jede einzelne Ma?nahme. Neben technischer Pr?zision war hier vor allem vertrauensvolle Zusammenarbeit gefragt sowohl intern als auch mit den Verantwortlichen der Anstalt.

Filterleistung neu definiert: 24.000 Kubikmeter pro Stunde und intelligente Steuerung

Mit der neuen MultiStar-Filteranlage wurde eine hochmoderne Unterdruckfilteranlage installiert. Zwei energieoptimierte Reinluftventilatoren mit je 18,5 kW Leistung, eine Filterfl?che von 212 m? sowie eine automatische Brikettierung der Sp?ne sorgen f?r Effizienz auf mehreren Ebenen. Statt gro?er Container, die bislang j?hrlich entleert wurden, setzen die Werkst?tten nun auf verdichtete Briketts, die einfach und platzsparend entsorgt werden k?nnen.
Die neue Steuerung inklusive 12-Zoll-Touchpanel erlaubt die visuelle ?berwachung der gesamten Anlage. Durchdachte Details wie elektro-pneumatische Absperrschieber, intelligente Frequenzregelung und ein automatischer Sommer-/Winterbetrieb unterstreichen den hohen technischen Anspruch.
Eine zus?tzliche Besonderheit liegt in der Flexibilit?t des Systems: Die Absaugleistung l?sst sich an wechselnde Maschinennutzung anpassen, sodass sowohl der Mindest- als auch der Maximalbedarf pr?zise geregelt werden kann. Gleichzeitig werden durch intelligente Luftf?hrung R?ckstr?mungen vermieden – ein wichtiger Aspekt im Kontext von Arbeitssicherheit und Luftqualit?t.

Effizienter Einsatz von Energie, Platz und Ressourcen

Die gesamte Lufttechnik ist auf Ressourcenschonung ausgelegt. Die Luftmenge wird bedarfsgerecht geregelt – genau so viel, wie f?r die jeweiligen Maschinen ben?tigt wird. Die R?ckluft wird ?ber ein spezielles Fischluftmodul wahlweise wieder in die Halle eingeleitet oder nach au?en abgef?hrt.
Die neue Filtertechnik arbeitet dabei ?u?erst leise (ca. 67 dB), was nicht nur dem Gesundheitsschutz der Werkstattteilnehmer dient, sondern auch die Lern- und Arbeitsatmosph?re verbessert.
Dar?ber hinaus profitieren die Verantwortlichen in der JVA von deutlich geringeren Wartungs- und Betriebskosten. Die neue Technik ist nicht nur energieeffizienter, sondern auch robuster im Alltag – eine Investition, die sich langfristig sowohl ?kologisch als auch ?konomisch auszahlt.

Technische Umsetzung unter hoher Sicherheitsstufe

Besonders hervorzuheben ist der reibungslose Ablauf unter erschwerten Bedingungen. Die Montage erfolgte innerhalb weniger Wochen und unter Ber?cksichtigung aller Sicherheitsauflagen der Anstalt. Transporte, Kranarbeiten, Zugangskontrollen – jeder Schritt wurde gemeinsam mit der JVA abgestimmt. Die Elektroinstallation inklusive Austausch der alten Verkabelung ?bernahm H?cker Polytechnik ebenfalls aus einer Hand.
Die Umsetzung des Projekts erforderte enge Abstimmungen und ein hohes Ma? an Vertrauen. Das Montageteam arbeitete in enger Koordination mit den Ansprechpartnern der Anstalt, sodass selbst unter sensiblen Bedingungen ein strukturierter und st?rungsfreier Ablauf sichergestellt war.

Ein Projekt, das ?ber den Tellerrand hinausblickt

Das Projekt in der JVA Geldern zeigt beispielhaft, wie moderne Industrieanlagen nicht nur in klassischen Produktionshallen, sondern auch in sozialen und staatlichen Einrichtungen nachhaltige Wirkung entfalten k?nnen. Es ist ein Beleg daf?r, dass Technik nicht Selbstzweck ist, sondern Grundlage f?r sinnvolle Arbeit, Qualifikation und gesellschaftliche Reintegration.
„Ich bin stolz auf dieses Projekt, weil es zeigt, dass auch unter besonderen Bedingungen Hochleistung m?glich ist – menschlich wie technisch“, fasst Fabian Selbach zusammen.
Mit der neuen Filteranlage setzt die JVA Geldern nicht nur ein Zeichen f?r Fortschritt, sondern auch f?r Verantwortung und Weitsicht im Justizvollzug.

Autor: Heiner Kleine-Wechelmann

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