Beschaffung wird breiter aufgestellt: China bleibt wichtig, aber nicht allein

Firmen diversifizieren ihre Einkaufsquellen, um Lieferketten widerstandsf?higer zu machen und Abh?ngigkeiten zu reduzieren

Viele deutsche Unternehmen ?berpr?fen derzeit ihre globale Beschaffungsstrategie und richten sie breiter aus. China bleibt trotz wirtschaftlicher und politischer Ver?nderungen ein zentraler Handelspartner, wird jedoch immer h?ufiger durch zus?tzliche Bezugsquellen erg?nzt. Diese Entwicklung ist weniger als Abkehr, sondern vielmehr als Weiterentwicklung bestehender Einkaufsstrukturen zu verstehen.

Ein wesentlicher Treiber dieser Ver?nderung ist das Bed?rfnis nach stabileren und widerstandsf?higeren Lieferketten. Die vergangenen Jahre haben deutlich gemacht, wie schnell sich externe Ereignisse auf Transport und Produktion auswirken k?nnen. Dazu geh?rten beispielsweise

=> Staus an wichtigen Seeh?fen,
=> Einschr?nkungen im internationalen Flugverkehr,
=> lokale Lockdowns in chinesischen Provinzen
=> sowie Engp?sse bei bestimmten Produkten oder Rohstoffen durch Einflussnahme der chinesischen Regierung.

Solche Faktoren haben vielen Unternehmen vor Augen gef?hrt, wie wichtig alternative Beschaffungswege sein k?nnen, um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden.

Gleichzeitig bleiben chinesische Lieferanten f?r viele Firmen unverzichtbar. Das Land verf?gt ?ber hochentwickelte Produktionscluster, effiziente Fertigungsnetzwerke und eine Logistikinfrastruktur, die auf gro?e Exportvolumina ausgelegt ist. Durch die Kombination aus etablierten Partnern in China und zus?tzlichen Quellen in anderen Regionen entsteht f?r Unternehmen eine flexiblere, planbarere Struktur mit mehr Handlungsspielraum.

Auch auf logistischer Ebene zeigt sich dieser Trend. Viele Unternehmen analysieren heute intensiver, welche Routen f?r bestimmte Warengruppen besonders zuverl?ssig sind und wie sich alternative Transportwege auf Zeitpl?ne und Produktionsabl?ufe auswirken k?nnen. Ebenso r?ckt eine engere Abstimmung mit Lieferanten in den Fokus, um m?gliche Risiken fr?hzeitig zu erkennen und Umschlagpunkte oder Bef?rderungsarten bei Bedarf anzupassen.

Holger Hille, einer der Gr?nder der Excellence Global Logistics GmbH, beobachtet den Wandel aus operativer Sicht: „Viele Unternehmen stellen fest, dass gr??ere Transparenz entlang der Lieferkette heute genauso wichtig ist wie die Wahl des richtigen Beschaffungsmarkts. Wer fr?hzeitig Informationen zu Produktionsfortschritten, Transportkapazit?ten oder lokalen Risiken erh?lt, kann viel flexibler reagieren. Diversifizierung bedeutet deshalb nicht nur neue Einkaufsquellen, sondern vor allem bessere Steuerbarkeit.“

Es l?sst sich beobachten, dass diese Entwicklung weit ?ber kurzfristige Reaktionen hinausgeht. Immer mehr Unternehmen nutzen die gewonnenen Erfahrungen, um ihre globale Beschaffung langfristig robuster zu gestalten. F?r die kommenden Jahre wird erwartet, dass Diversifizierung und flexible Logistiknetzwerke zu einem festen Bestandteil moderner Einkaufsstrategien werden und damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilit?t internationaler Lieferketten leisten.

Keywords:Beschaffung,China

adresse